Von der Pandemie im zweiten Jahr ließen sich die Königlich Privilegierten mit ihrer Gesellschaftstradition seit 1434 nicht kleinkriegen. Sie streckten deswegen nicht die Waffen, wie ihr Schützenpräsident Hanns Peter Oechsner bei der Jahreshauptversammlung mit der Devise bekanntgab: "Manches holpert halt etwas, aber im Großen und Ganzen ist das Jahr doch machbar gewesen."
"Die, die da sind" geben nicht auf
Mit diesem Geist wurden die Herausforderungen nach seiner Auskunft angepackt, selbst wenn es manchmal ärgerlich gewesen sei, dass sich Vorgaben immer wieder rasch änderten. "Aber wir müssen auch berücksichtigen, dass alle Verantwortlichen im politischen, medizinischen und im Verwaltungsbereich sehr plötzlich vor Problemen standen, die es in dieser Form noch nicht gegeben hat und für deren Lösung niemand auf bewährte Mittel und Wege zurückgreifen konnte", warb Oechsner um Verständnis. Dass es zu Letzterem wie generell zur Pandemie mit ihren Regeln dennoch Ablehnung und "unterschiedliche Meinungen" gibt, verhehlte auch FSG-Schützenkommissar OB Michael Cerny nicht. Schließlich sind nach seinen Worten die Vereine ebenso ein Spiegelbild der Gesellschaft, wobei Cerny aber allen dankte, "die da sind" und nicht aufgeben. Das bringe auch der gute Besuch der Versammlung in Präsenz unter 2G-Regeln im Schützenheim zum Ausdruck.
Dass viele bei der Feuerschützengesellschaft (FSG) keineswegs aufgaben, zeigten laut Oechsner etliche Arbeiten, die trotz Stand-Schließung im Hintergrund liefen. So ist nach seiner Info die Anlage besser vor immer wiederkehrenden Überflutungen geschützt worden mit einer neuen Wasserabführung für die Pistolenhalle, wozu umfangreiche Erdarbeiten in mehrtägiger Eigenleistung erledigt wurden.
Natürlich wären laut Präsident weitere Erneuerungsmaßnahmen wie die Sanierung des Dachs auf dem Schützenheim und eine elektronische Zielerfassung an den 20 Kurzwaffenständen wünschenswert. Allein Letzteres würde 130 000 Euro kosten; die Dachrenovierung musste mangels Vergleichsangebot einer zweiten Firma wegen hoher Auslastung und gestiegener Preise der Bauunternehmen bis dato aufgeschoben werden. Zumal Oechsner Stadt und Staat wegen hoher Pandemiekosten derzeit entsprechende Förderanträge ersparen wollte.
Schützenmeister auch Sportleiter
Was aber nicht heißt, dass nichts weiter passiert am Kugelfang. Im Gegenteil sollen heuer der Eingangsbereich bei der Luftdruckhalle modernisiert, die Gewehrstände ausgebaut und ein neuer Rasentraktor angeschafft werden (Kostenpunkt insgesamt rund 32 000 Euro). Das kann sich die FSG laut dem schriftlich vorliegenden Kassenbericht und Haushaltsplan von Schatzmeister Oliver Grosch leisten, weil genügend Rücklagen vorhanden sind. Er und Schützenmeister Peter Hüttner wurden in nachzuholenden Wahlen von 2021 in ihren Ämtern bestätigt, wobei Letzterer außerdem kommissarisch die Funktion des Sportleiters übernahm, nachdem Vorgängerin Regina Feuerer aus privaten Gründen zurückgetreten war.
Gesellschaftsausschuss komplett
Im Gesellschaftsausschuss wurden Tobias Bläßius, Michael Fillenberg, Doris Koller-Dockter und Stefan Scherber als amtierende Mitglieder wieder- sowie Stefan Herkommer, Andreas Hiltl und Werner Pettinger neugewählt. Außerdem ehrte die FSG für ihre Verdienste Schriftführer Thomas Amann mit der goldenen und Ausschussangehörigen Günter Eichinger mit der silbernen Vereins-Ehrennadel.
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