"Wir lassen von dem Wahlspruch nie: Es lebe hoch die Schachpartie": Die zwölf Amberger, die 1886 dieses Lied anstimmten, hatten soeben in ihrer Heimatstadt einen Schachclub gegründet, der zu den früheren Vereinigungen seiner Art in Deutschland zählen darf.
Er scheint sein Wirken aber in den nächsten Jahren wieder eingestellt zu haben – die städtischen Akten schweigen laut einer Mitteilung aus dem Rathaus, und erst 1912 wird wieder ein Schachverein ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr setzen auch die Protokolle ein, die nun dem Stadtarchiv Amberg übergeben wurden. Sie berichten routinemäßig über die Versammlungen und Turniere, aber auch über herausragende Ereignisse wie den Besuch des russischstämmigen deutschen Meisters und späteren Herausforderer des Weltmeisters, Efim Bogoljubow. Dieser gab 1927 im Gasthaus Schieferl eine Simultanvorstellung, bei der er an 30 Brettern gleichzeitig gegen oberpfälzische Vereinsmitglieder antrat.
Dokumentiert ist laut dem Schreiben der Stadt auch der Lebensweg des Amberger Schachmeisters Hans Querner, der seine Schachlaufbahn nach seiner Emigration in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin fortsetzte. Eine Fotomontage zeigt den offenbar als unbesiegbar geltenden im Spiel gegen sich selbst. Mit anderen Worten: Wer die wechselvolle Geschichte des Schachspiels in Amberg erkunden will, kann sich nun im Stadtarchiv am Paulanerplatz anhand der Vereinsunterlagen ein eigenes Bild machen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.