Der Klimawandel klopft immer heftiger an die Tür. Stürme, Überschwemmungen, Hitze und Trockenheit setzen dem Planeten Erde und auch unserer Region vermehrt zu. Klimaneutralität lautet das Zauberwort, um die Katastrophe doch noch aufhalten zu können. "So wird Amberg klimaneutral – Regionale Energiewende" heißt entsprechend eine Veranstaltung der Liste Amberg am Dienstag, 14. November, ab 17 Uhr im Amberger Congress Centrum. Geboten werden Vorträge, eine Podiumsdiskussion sowie eine Fachausstellung rund um das Thema Energiegewinnung und Heizung.
Eines ist den Vertretern der Liste Amberg bei der Pressekonferenz wichtig: Auch wenn sie in Fraktionsstärke im Amberger Stadtrat vertreten sind, verstehen sie diese Veranstaltung bewusst nicht als eine politische. Es gehe rein um Information, um Aufklärung, wie Vorstandsmitglied Andrea Kleindienst sagt. Für eine bezahlbare und verlässliche Versorgung mit elektrischem Strom und Wärme sei es wichtig, die damit verbundenen Herausforderungen lokal zu lösen, so Liste-Vorsitzender Albert Schindlbeck. Daher ermögliche die Veranstaltung am 14. November den Bürgern, sich über Lösungsmöglichkeiten zu informieren. beispielsweise ab 17 Uhr in einer Ausstellung regionaler Unternehmen, die Produkte aus dem Bereich erneuerbarer Energien anbieten.
In Haßfurt sind sie schon weit
Ein Grund, warum die Liste diese große Veranstaltung auf die Beine gestellt hat, heißt Norbert Zösch. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Haßfurt wird am 14. November im ACC schildern, wie sein Unternehmen schon seit vielen Jahren aktiv die Energiewende betreibt. Unter anderem wurde in Haßfurt in einen Windpark, PV-Freiflächenanlagen, Wasserstofferzeugung, Batteriespeicher und entsprechende Softwarelösungen samt Rechenzentrum investiert. "Die haben nicht gewartet, bis die nächste Förderkulisse kommt, sie haben einfach gemacht", sagt Martin Frey. "Was mich dabei fasziniert hat, ist der große Optimismus, mit dem sie in Haßfurt das Thema Energiewende angehen."
Norbert Zösch wird ab 18.30 Uhr in einem Impulsvortrag schildern, wie die Haßfurter Stadtwerke, unterstützt von einem innovativen Stadtrat und einem unabhängigen Oberbürgermeister aus der Freien Wirtschaft bereits vor 20 Jahren damit begonnen haben, die Energie- und Wärmeversorgung der Stadt auf erneuerbar umzustellen. Wichtig war den Haßfurter Stadtwerken laut Martin Frey, die Bürger mit ins Boot zu holen und sie über eine Bürgergesellschaft an den Projekten zu beteiligen – mögliches Scheitern inklusive. "Doch mittlerweile erwirtschaften sie dort schöne Gewinne für die Eigentümer." Für die Speicherung von überschüssiger Energie wurde in Haßfurt übrigens nach neuen Konzepten inklusive Umwandlung in Wasserstoff geforscht. An diesem Prozess ist maßgeblich die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden beteiligt. Die Hochschule sei ein Juwel, das leider immer noch zu wenig genutzt werde, wie Norbert Zösch meint.
Fragen können gestellt werden
Von der so gelobten OTH wird an diesem Tag Professor Markus Brautsch zu Gast sein, der mit seinem Team bereits zahlreiche Energiekonzepte für Unternehmen und Kommunen entwickelt hat. Der Lehrstuhl von Brautsch in Amberg gilt als extrem innovativ, was die Energieversorgung und -speicherung der Zukunft angeht. Dritter im Bunde der Referenten ist Frank Backowies, seit Januar Geschäftsführer der Amberger Stadtwerke. Backowies hat den Weg, den Haßfurt längst geht, noch vor sich. Er arbeitet mit seinem Team bereits intensiv am entsprechenden Umbau der Amberger Stadtwerke hin zum klimaneutralen Energieversorger und -dienstleister. Alle drei werden sie um 20.30 Uhr in einer Podiumsdiskussion unter der Leitung von Jeannine Tieling und gemeinsam mit Martin Kopp, den neuen Klimaschutzmanager des Landkreises Amberg-Sulzbach, zum Thema diskutieren.
Interessierte können übrigens bereits im Vorfeld ihre Fragen an die Runde unter der Mailadresse info[at]ambergklimaneutral[dot]de stellen. Sie werden gesammelt, in sinnvolle Einheiten zusammengefasst und in die Diskussionsrunde eingebaut. "Viele Menschen sind derzeit sehr verunsichert", nennt Martin Frey einen weiteren Antrieb für die Veranstaltung. Die Liste wolle hier aufklären, informieren und helfen. "Wichtig ist die Frage: Was ist Plan B, wie bekommen wir die Gebäude in Zukunft beheizt", ergänzt Andreas Schletz, der Energieexperte der Liste. Und es müsse auch die Frage geklärt werden, inwieweit das elektrische Netz leistungsfähig für die Aufgaben der Zukunft sei. Übrigens konzentriert sich der Blick der Liste in Sachen Klimaneutralität nicht ausschließlich auf die Stadt Amberg. Im Gegenteil: "Es geht um die Region", sagt Albert Schindlbeck.
So wird Amberg klimaneutral am 14. November
- Beginn am Dienstag, 14. November, um 17 Uhr im Amberger Congress Centrum ACC
- Geboten wird eine Informationsveranstaltung inklusive Podiumsdiskussion und Anbieterausstellung
- Zu Gast sind unter anderem Norbert Zösch (Geschäftsführer der Stadtwerke Haßfurt), Frank Backowies (Geschäftsführer der Stadtwerke Amberg) sowie Professor Markus Brausch von der OTH in Amberg
- 17 Uhr Eröffnung der Anbieterausstellung
- 18.30 Uhr Beginn Informationsversanstaltung
- 20.30 Uhr Podiumsdiskussion
- 21.30 Uhr Ende
- Fragen an die Experten unter info[at]ambergklimaneutral[dot]de
- Folgende Firmen haben bereits zugesagt: Grammer Solar, Enerix, Weich Solar, Stadtwerke Amberg, Solarenergie Förderverein, OTH Amberg, Building Controls, Hardy Barth - weitere Aussteller sind angefragt oder können sich melden
- Mehr Infos unter www.ambergklimaneutral.de
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