Kunstminister Markus Blume hat zehn unabhängige bayerische Verlage für ihre innovative Arbeit ausgezeichnet. Unter den Preisträgern sind das Büro Wilhelm aus Amberg und der Verlag Thomas Reche aus Neumarkt.
Das Büro Wilhelm aus Amberg darf sich bereits zum zweiten Mal über die Auszeichnung freuen. Der Verlag fokussiert sich auf Kunst- und Sachbuch-Publikationen. Dieses Jahr wurde der Fotoband „Damals hinterm Mond” von Fotograf Oliver Unverzart ausgezeichnet. Der Fotoband zeigt Schwarz-Weiß-Fotografien aus dem Oberpfälzer Grenzgebiet nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Unverzart will durch die analogen Bildaufnahmen die normalen Sehgewohnheiten der Leser verwirren. Zeitzeugen-Zitate sollen dazu für extra Spannung während des Lesens sorgen, so die Pressemitteilung des Ministeriums.
Als zweiter Oberpfälzer hat es der Verlag Thomas Reche aus Neumarkt unter die Gewinner geschafft. Der Verlag veröffentlicht seit 1988 hauptsächlich internationale literarische Werke, die von Grafiken oder Fotos begleitet werden. Den Verlag zeichnet laut Jurybegründung aus, dass jedes Buch liebevoll gestaltet und mit besonderer Sorgfalt gedruckt und gebunden wird. Dieses Jahre wurde der Fotoband „Pepper’s Ghost trifft Majakowski” von William Kentridge geehrt. Bei Pepper’s Ghost handelt es sich um einen Illusionstrick mit Spiegeln, der im Jahr 1860 von John H. Pepper erfunden wurde. Der Autor des Buches, William Hendrick, hat sich mit dem Theaterstück „Tragödie" von Wladimir Majakowski beschäftigt und dies in einer neuen Version in einem Pepper's Ghost arrangiert. Dazu hat er außergewöhnliche Figuren erstellt. Diese werden in Begleitung von Texten und Kohlezeichnungen in dem großformatigen Buch dargestellt.
Jährlich vergibt das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst zehn Verlagsprämien in Höhe von jeweils 8000 Euro an unabhängige Verlage in Bayern. Laut Kunstminister Markus Blume soll damit die Innovationskraft und der unternehmerische Mut der kreativen Wegbereiter gefördert werden. „Unsere Verlegerinnen und Verleger setzen eigene künstlerische Maßstäbe und gestalten damit eine vielfältige und lebendige Buchkultur“, so Blume laut Pressemitteilung des Ministeriums.
Für die Auszeichnung bewerben konnten sich konzernunabhängige Verlage, die ihren Firmensitz in Bayern und einen Umsatz bis zu einer Million Euro haben. Die Publikationen sollten in den Kategorien Unterhaltungsliteratur, Lyrik, Kinder- und Jugendliteratur, Comic/Graphic-Novel, Kunst-/Sachbuch und Bibliophiles sein. Über die Gewinner der Auszeichnung entscheidet der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst nach Abstimmung mit einer Jury, die aus Vertretern des Verlags- und Buchhandelswesen besteht.
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