Amberg
27.01.2023 - 16:03 Uhr

Vorsicht, wenn ein Anrufer nach dem Stromzähler fragt

Wenn Anrufer nach dem Stromzähler fragen, ist Vorsicht geboten: Wer solche Angaben preisgibt, könnte ungewollt den Stromlieferanten wechseln. Offenbar machen solche Anrufe gerade erneut die Runde im Raum Amberg-Sulzbach.

Anrufe, bei denen "Drücker" versuchen, Stromzähler-Nummern zu erfahren, machen offenbar gerade die Runde im Raum Amberg: Wer nicht aufpasst, kann dabei unabsichtlich den Stromanbieter wechseln. Symbolbild: Julian Stratenschulte/dpa
Anrufe, bei denen "Drücker" versuchen, Stromzähler-Nummern zu erfahren, machen offenbar gerade die Runde im Raum Amberg: Wer nicht aufpasst, kann dabei unabsichtlich den Stromanbieter wechseln.

Eine Welle von Anrufen, die an das einst verbreitete Vorgehen von Zeitschriften-Drückerkolonnen erinnert, sorgte schon Ende des vergangenen Jahres für Aufregung. Jetzt sind diese unlauteren Machenschaften offenbar wieder im Gange: Ein Amberger bekam einen solchen Anruf, bei dem jemand versuchte, ihm die Nummer seines Stromzählers zu entlocken. Wer sich darauf einlässt, kann plötzlich bei einem anderen Stromanbieter landen – ohne dass er das weiß oder wollte.

"Wir machen so etwas nicht", stellt Karoline Gajeck-Scheuck, die Pressesprecherin der Stadtwerke Amberg, angesichts der fragwürdigen Anrufe klar. Sie kennt diese zweifelhaften Drücker-Anrufe, die sich Ende vergangenen Jahres schon einmal gehäuft hatten im Raum Amberg. "Die Angerufenen werden oft massiv angegangen, es werden Zählernummern und Zählerstände abgefragt und oft wird den Angerufenen eine Partnerschaft mit den Stadtwerke Amberg mitgeteilt." Letztere haben damit aber nichts zu tun, betont Gajeck-Scheuck: "Fakt ist, dass die Stadtwerke Amberg beim Verkauf von Strom und Gas weder mit Fremdfirmen noch mit Partnern zusammenarbeiten. Auch eine Telefonakquise gibt es im Normalfall nicht von den Stadtwerken Amberg."

Die Pressesprecherin empfiehlt, auf solche Anrufe nicht weiter einzugehen. "Wenn möglich, ist es immer sinnvoll, ein Telefonprotokoll zu führen. Hier ist es wichtig, den Namen des Anrufers und die Anschrift des Unternehmens, das Datum und am besten noch die Uhrzeit, den Grund des Anrufs sowie die Telefonnummer zu notieren. Nur so kann gegen unerwünschte Anrufe vorgegangen werden." Offenbar versuchen die Anrufer, an die Zählernummern von Stromkunden zu kommen, um sie, ohne dass der Kunde das will, bei einem anderen Anbieter anzumelden. Zwar gibt es innerhalb einer bestimmten Frist die Möglichkeit, von Verträgen zurückzutreten. Doch das ist, wie Gajeck-Scheuck aus den früheren Vorfällen weiß, zuweilen gar nicht einfach.

Wer in diese Falle getappt ist, muss seinen Widerspruch beim neuen Stromanbieter einlegen. Die Stadtwerke würden ratlose Kunden, die dieser fragwürdigen Telefonmasche zum Opfer gefallen sind, aber über ihre Service-Mitarbeiter weiterhelfen, sagte Gajeck-Scheuck: "Für Fragen und zur Unterstützung steht den Verbrauchern das Stadtwerke-Team unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/603-5555, per E-Mail an poststelle[at]stadtwerke-amberg[dot]de oder auch im Kundencenter Amberg zur Verfügung." Sie empfiehlt Betroffenen auch, sich für weitere Informationen, Hinweise und Unterstützung an die Verbraucherzentrale Bayern (Mozartstraße 9, 80336 München, info[at]vzbayern[dot]de, Telefon 089/55 27 94-0) zu wenden. Gute Ansprechpartner seien zudem die Bundesnetzagentur und die Wettbewerbszentrale (Postfach 2555, 61295 Bad Homburg, Fax 06172/84422).

 
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