Als Wilhelm Daller 1987 aus der Verwaltung der Stadt Amberg, in die er 1976 als Anwärter für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst eingetreten war, ans damalige Marienkrankenhaus wechselte, um dort den Posten des stellvertretenden Verwaltungsleiters zu übernehmen, war das damals eigentlich nur eine interne Versetzung. Als Daller 2012 seinen Posten als Vorstand dort aufgab, war aus dem einstigen Marienkrankenhaus unter seiner Regie längst das Kommunalunternehmen Klinikum St. Marien geworden. Ein praktisch runderneuertes Gesundheitszentrum, das nicht nur baulich den einstigen Grenzen längst entwachsen war. Wilhelm Daller, der Daller Hans, wie er genannt wurde, war eine der treibenden Kräfte hinter dieser Veränderung. Jetzt ist er im Alter von 69 Jahren gestorben.
Wilhelm Daller war ein Phänomen. Während andere kommunale Krankenhäuser schon längst mit großen Defiziten zu kämpfen hatten, baute er "sein" Klinikum St. Marien immer weiter auf und um. Ohne groß Schulden machen zu müssen, schaffte er es scheinbar mühelos, die Bau-Millionen aus dem Ärmel zu schütteln, für die der Freistaat Bayern nicht aufkam. Jahr für Jahr wuchs das Klinikum, neue Abteilungen und Gebäude brachte er auf dem sehr beengten Areal am Fuße des Mariahilfbergs problemlos unter. Mit seinem Namen verbunden ist unter anderem die Schaffung der neuen Krankenpflegeschule im Jahr 1993. Gleiches gilt für die heutige Neurologie 1999 oder die Gründung des Gesundheitszentrums St. Marien GmbH und die Schaffung eines Palliativzentrums. Auch die Neurochirurgie trägt unverkennbar seine Handschrift.
Nach 25 Jahren am Klinikum ausgeschieden
Darüber hinaus liefen in Dallers Amtszeit die Fertigstellung des Bauabschnitts 2A (Haupttrakt) sowie die Errichtung der Bauabschnitte 3 A , 3B und 3C sowie des Ambulanzgebäudes. 2007 konnte das Klinikum darüber hinaus ein Schlaflabor eröffnen. Und Hans Daller, den in seinen letzten Dienstjahren eine schwere Krankheit behinderte, war immer mitten drin. Der Klinikumsvorstand gönnte sich keine Pause und keine Erholung, er hatte stets das Ziel vor Augen, ein Paradeklinikum für die regionale Versorgung zu machen. 2012 schied er nach 25 Jahren im Dienst des Marienkrankenhauses und Klinikums St. Marien aus und zog sich ins Privatleben zurück.
Doch nicht nur im Klinikum hat der am 30. Januar 1952 in Amberg geborene Wilhelm Daller seine deutlichen Spuren hinterlassen. Seine zweite große Liebe war die DJK Amberg. Hier war er einst selbst als Sportler aktiv, hier stieg er als unermüdlicher Helfer ein, als der Verein am Anfang der 2000er-Jahre am Zerbrechen war. Gut zehn Jahre lang wirkte er im Vorstand mit, bis "sein" Verein wieder auf soliden Füßen stand. In den letzten Jahren war es ruhig geworden um Wilhelm Daller. Seine Krankheit zehrte ihn zunehmend auf, jetzt ist er im Alter von 69 Jahren gestorben.
Oberbürgermeister würdigt Wilhelm Daller
Oberbürgermeister Michael Cerny würdigte den Verstorbenen unter anderem mit den Worten: "Engagiert und mit viel Herzblut hat er die Interessen von Stadt und Klinikum vertreten. Durch seinen Einsatz hat er die Basis dafür gelegt, dass die Einrichtung heute weit über die Region hinaus einen ausgezeichneten Ruf genießt. Wir verlieren mit Hans Daller zudem einen wertvollen und großzügigen Menschen, dem das Wohl seiner Mitmenschen immer am Herzen lag."
"Wir verlieren mit Hans Daller zudem einen wertvollen und großzügigen Menschen, dem das Wohl seiner Mitmenschen immer am Herzen lag."















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