„Where the wild things are“ - die wilden Dinge findet man zur Zeit in der Galerie Graf am Amberger Roßmarkt. Die Betreiber Erich und Christine Graf, zwei etablierte Persönlichkeiten im Kunstbetrieb, haben zwei jungen Künstlerinnen die Möglichkeit zur Präsentation gegeben. Jordana Rae Gassner, geboren 1976 in den Black Hills in South Dakota, USA, begann mit 14 Jahren in der Modebranche zu arbeiten, was ihre spätere Entscheidung für eine eigene künstlerische Laufbahn beeinflusste. Erfahrungen, die sie in der Galerie und im Bilderrahmengeschäft ihrer Familie sammelte, bevor sie ein Studium der Psychologie, Literatur und Philosophie aufnahm, trugen dazu bei, ihren Schwerpunkt auf zweidimensionale Gemälde und kleine Skulpturen zu verlagern. Sie erwarb ihren Bachelor of Arts 1999. Bis 2005, als sie mit ihrer kleinen Familie nach Seattle umzog beschränkte sich ihre künstlerische Tätigkeit größtenteils auf Aquarell- und Acrylmalerei. Dort konnte sie das Malen mit Ölfarben neu erlernen. Im Jahr 2007 zog sie erneut um, diesmal nach Regensburg („eine der schönsten Städte in Deutschland“). Ironischerweise weckte die überwältigende „Europäizität“ ihrer neuen Heimat in ihr das Verlangen, Kunstwerke zu schaffen, die an ihre abstrakt-expressionistischen Vorfahren und Mütter in Amerika erinnern. Sie stellte bisher aus in New York, Moorhead/USA, Mexiko-Stadt, Bergen/Norwegen, Seattle, London, Amsterdam, München und Regensburg. Gassner ist Mitglied im Neuen Kunstverein Regensburg.
„Die Seele stellt eine Verbindung zu unserem Planeten her, viele Erfahrungen können nicht mit Worten beschrieben wenden. Für mich ist es Teil meiner Kreativität, Geschichten, Gefühle und Facetten des Lebens durch Farbe und Textur auszudrücken, um Ätherisches sichtbar zu machen, Leere zu auszufüllen“, beschrieb sie bei der Vernissage ihre Arbeit.
Gemälde seien wie Menschen, „und ich mag es, wenn meine Bilder voller unerwarteter Kombinationen und wahrgenommener Unvollkommenheiten sind, die ihre Einzigartigkeit, ihre Individualität, ihren Charakter nur noch verstärken.“
Michelle Gliefe, 1971 in Frydland/Tschechien geboren, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Malerei. „Das Thema Mensch fasziniert mich immer wieder aufs Neue. In meinen Bildern steckt meistens auch eine kleine Botschaft, die hauptsächlich an die Frauen gerichtet ist, die in der Gesellschaft auf irgendeiner Weise benachteiligt werden.“
Die feminine Schönheit stehe dabei nicht im Vordergrund. Ihre Bilder, klassisch oder modern gemalt, Ölfarbe, Zeichnungen, Acryltechnik, zeigten die Vielfalt von verschiedenen Maltechniken, mal im ausdrucksstarken Farbe, mal monochrom. „Mein Hauptanliegen ist es jedoch, dass sich Frauen mit meinen Bildern identifizieren können“, erklärte sie den Gästen der Ausstellungseröffnung. Sie hat bisher ihre Bilder präsentiert in Amberg, Regensburg, Bad Abbach, Nürnberg und Udine/Italien.
Erich und Christine Graf, die natürlich mit ihren Bildern auch vertreten sind, freuten sich über die interessanten Werke der beiden Damen und luden zum Besuch der Galerie ein. Die Ausstellung am Roßmarkt 3-5 ist noch geöffnet bis 24. September zu den normalen Geschäftszeiten.
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