Eine Sitzung ohne Diskussionen im öffentlichen Teil erlebten die Zuhörer im Gemeinderat Ammerthal, der am Mittwochabend in der Sporthalle tagte. Auf der Tagesordnung stand ein Bauvorhaben, das dringenden Handlungsbedarf vorschreibt. Die Finkenmühle, ein denkmalgeschütztes Gemäuer am Ammerbach aus dem 17./18. Jahrhundert, droht einzustürzen. Deshalb stellte das Büro ALS Beratende Ingenieure Tragwerksplanung für den Grundstücksinhaber einen Antrag auf Erteilung der Erlaubnis für bestimmte Maßnahmen. Dazu gehöre, so las Amtsleiter Andreas Wittmann aus der Beschlussvorlage, ein Ausbessern der Dachhaut, der Rückbau der eingesunkenen Gauben und das Schließen des Dachs, dort wo Löcher entstanden sind. "Das Objekt weist eine sehr schadhafte Dachhaut mit Fehlstellen auf, über die Niederschläge in das Gebäude eindringen. Weiterhin sind substanzielle Schäden an der historischen Dachkonstruktion infolge Feuchtigkeit und Fäulnis vorhanden, ein Teilbereich ist eingebrochen. Es bestünde akute Teileinsturzgefahr", so Wittmann. Der Innenbereich soll die Dachkonstruktion so abstützen, "dass diese auch als erster Schritt der späteren Instandsetzung und Sanierung dient". Grabungsarbeiten seien nicht vorgesehen. "Da ist Gefahr im Verzug. Da sollte nicht das gleiche passieren wie beim Alten Pfarrhof", kommentierte Robert Weiß (CSU). Der Alte Pfarrhof, gebaut im 18. Jahrhundert am Pürschläger Weg, findet sich nur noch in der Liste der ehemaligen Baudenkmäler Ammerthals. Er wurde 2008 abgerissen. Die Gemeinderäte waren einstimmig für das Bauvorhaben an der Finkenmühle. Diese Erlaubnis ist nach Artikel 6, Absatz 1 im Denkmalschutzgesetz notwendig, da Veränderungen am vorhandenen Baudenkmal beabsichtigt sind. (Anm. der Red. vom 12. Dezember, 11.38 Uhr: In einer früheren Version des Artikels lautete die Überschrift "Alte Finkenmühle in Unterammerthal droht einzustürzen". Die Besitzerin des Anwesens möchte klarstellen, dass dies suggeriere, dass das gesamte Gebäude einzustürzen drohe. Dies sei ihren Ausführungen nach nicht der Fall. Lediglich Teile des Daches seien betroffen.)
Amtsleiter Wittmann berichtete von den Überlegungen in der Gemeindeverwaltung, das Baugebiet Kreuzäcker, über einen Erschließungsträger abzuwickeln. Die Vorteile erklärte Johann Schraml von der KFB Baumanagement GmbH, der sich als möglicher Partner vorstellte. So müssten beispielsweise keine öffentlichen Ausschreibungen erfolgen, es könne das Privatrecht angewandt und Kosten zu 100 Prozent umgelegt werden. Die Verwaltung würde operativ entlastet, es müssten keine Bescheide verschickt werden. Der Erschließungsträger würde aus den besten Angeboten auswählen und bevorzugt Firmen aus der Region wählen, versprach Schraml. Auch die Gemeinde Hohenburg habe sich für eine Zusammenarbeit entschieden. "Ich habe nur positives gehört, das war der Grund für die Überlegung, mit einem Erschließungsträger zusammenzuarbeiten", sagte Bürgermeister Anton Peter.
Keine Einwände hatten die Gemeinderäte, das Pachtverhältnis im Stodlwirt vorzeitig zu kündigen. Beendet wird der Vertrag mit Pächterin Claudia Preiß zum 15. Januar. "Der Stodlwirt wird nicht lange leer bleiben. Ich habe schon Vorgespräche geführt, das wird in der nächsten Sitzung wieder ein Thema sein", versprach Bürgermeister Peter. Unter "Bekanntgaben" informierte er über das Förderverfahren zum Thema W-Lan-Hotspot am Sportgelände Ammerthal durch Bayern W-Lan. "Das kostet uns nichts." Ebenfalls würde bis Ende Januar nächsten Jahres der Gruppenraum im Obergeschoss des Feuerwehrhauses fertiggestellt, der später durch den Heimat- und Kulturverein genutzt werde.
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