Ammerthal
18.11.2024 - 14:15 Uhr

Günter Moser aus Ammerthal zum 80.: Ein Mann von überbordendem Talent

Wer ihn im Berufsleben begleitete, hat diesen Mann oft bewundert. Seine Talente und Begabungen waren exzellent. Ihm zum 80. Geburtstag zu gratulieren, ist eine Freude. Heute sagen Oberpfalz-Medien: Herzlichen Glückwunsch, Günter Moser!

Günter Moser wie er leibt und lebt, hier bei Aufnahmen für einen Bildband über die Wallfahrtskirchen der Oberpfalz. Der Jubilar wird an seinem 80. Geburtstag sicher nicht daheim, sondern wieder im Bayerischen Wald unterwegs sein. Archivbild: Petra Hartl
Günter Moser wie er leibt und lebt, hier bei Aufnahmen für einen Bildband über die Wallfahrtskirchen der Oberpfalz. Der Jubilar wird an seinem 80. Geburtstag sicher nicht daheim, sondern wieder im Bayerischen Wald unterwegs sein.

Auch wenn seine Versetzung in den Ruhestand nun schon längere Zeit her ist, hat Günter Mosers Name nicht einen einzigen Ton an gutem Klang verloren. Der Drucker, der sich nie um Aufgaben drückte und sie (wie man auch bei Wikipedia nachlesen kann) ebenso versiert wie zuverlässig erledigte, kam 1958 zur Amberger Zeitung. Sie war damals noch in der Regierungsstraße beheimatet und bot dem jungen Mann eine Berufslehre an, bei der man sich seinerzeit die Hände schmutzig machte. Moser wurde Buchdruckergehilfe, kannte sich an den Maschinen aus, tat auch Dienst an der Zeitungsrotation. Später, nach Zwischenstationen beim Bundesgrenzschutz und einer anderen Amberger Druckerei, wurde Günter Moser Abteilungsleiter im technischen Bereich der AZ.

Zu dieser Zeit arbeitete Werner Lischka als Pressefotograf bei der Amberger Zeitung. Wenn er in Urlaub ging, vertrat ihn Günter Moser. Prokurist Alfred Jäckl und Redaktionschef Bert Schindler waren sich damals einig in der Bewertung: "Auch das kann er." In den folgenden Jahren sollte sich zeigen: Dieser Mann, den nie etwas aus der Ruhe brachte, beherrschte noch viel mehr. Er war schlichtweg ein Multitalent.

1989 wurde im Unternehmen Der neue Tag/Amberger Zeitung der Buch- und Kunstverlag Oberpfalz gegründet. Günter Moser übernahm die Verlagsleitung und war dabei nur dem Verleger German Vogelsang unterstellt. Der Buchdrucker, längst schon mit dem Prädikat des Meisters in seinem Handwerksberuf versehen, bekam ein Büro im AZ-Gebäude an der Mühlgasse. Dort begann er, Bücher zu produzieren. Dabei handelte es sich stets um sorgsam überdachte Projekte, für die Günter Moser nicht nur in der Konzeption Verantwortung übernahm.

Mit grafischem Talent ausgestattet, sorgte Moser für die optisch ansprechende Gestaltung der Bücher und steuerte nicht selten seine durch die Bank faszinierenden Fotos bei. Sie waren bei einem Hobby entstanden, dem Moser bis heute engagiert treu geblieben ist: Er gilt als begeisterter Wanderer. Leute, die ihn gut kennen, haben einmal vermutet: "Er muss wohl im Bayerischen Wald an jedem Baum vorbeigekommen sein."

Die Druckwerke, die im Buch-und Kunstverlag Oberpfalz entstanden, trugen allesamt die Handschrift von Günter Moser. Man erinnert sich an Bände wie "Waldwildnis grenzenlos", "Der Luchs - Rückkehr der Pinselohren", "Waldbuckelwelten", "Stilles Land an der Grenze", " Heilige Berge - Heilige Quellen" und "Im Arberland - Rund um den König des Bayerwaldes".

Bei der Suche nach den Autoren legte Moser Wert auf Qualität. Bernhard Setzwein und Harald Grill zählten dazu. Hohe Aufmerksamkeit fand ein Buch, das 2005 erschien, als sich das Kriegsende von 1945 zum 60. Mal jährte. Unter der Regie von Günter Moser gingen Verleger German Vogelsang sowie die NT/AZ-Redakteure Hans Klemm und Wolfgang Houschka das Thema an. Die Journalisten schufen einen Band mit dem Titel "Sie kommen!", der mehrere Neuauflagen nach sich zog.

Das alles ist längst Vergangenheit. Auch, dass sich der in Ammerthal wohnende Günter Moser um Prospekte, Fremdenverkehrszeitungen und andere Drucksachen kümmerte. Was herauskam, war immer anspruchsvoll und trug seine Handschrift. Was Moser machte, geschah im Zeichen eines ihm von den Lesern ausgestellten Gütesiegels.

Wenn man ihm heute begegnet, kommt die Rede auf eine damals bei Wackersdorf geplante Wiederaufarbeitungsanlage (WAA), die man gemeinsam nicht wollte. Es wird bisweilen auch über die technischen Veränderungen gesprochen. Für Günter Moser ging das hauptsächlich im Bereich der Fotografie vonstatten. Früher Ilford-Film, jetzt digitale Einspeisung von Fotos ins System. Eines hat man vergessen, ihm bei diesen Treffen zu sagen. Das wird jetzt nachgeholt. Der Satz lautet: "Es war eine Freude, mit Dir zu arbeiten!"

 
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