Die Brut- und Setzzeit hat begonnen. Von Anfang März bis Mitte Juli ist der Wald eine Kinderstube für zahlreiche Wildtiere. Auch die wachsende Feldfrucht und Wiesen sind regelrechte Kinderkrippen. Nach der Stadt Sulzbach-Rosenberg mit ihrem Schild in der Wagensass geht jetzt auch die Gemeinde Ammerthal mit gutem Vorbild voran. Bürgermeister Anton Peter hat in Zusammenarbeit mit der Rehkitzrettung Amberg-Sulzbach im Gemeindegebiet, vor allem in Waldeingangsbereichen und an beliebten Wanderrouten, Informationsschilder aufstellen lassen. Insgesamt wurden acht Tafeln im ganzen Gebiet verteilt angebracht.
Überlegungen der Gemeindeverwaltung zum Erlass einer Hundehalterverordnung, die einen grundsätzlichen Leinenzwang ab einem Stockmaß von 50 Zentimeter vorsehen würde, lehnt Bürgermeister Peter ab. "Ich glaube, dass Ammerthal vernünftige und verantwortungsvolle Hundehalter hat und wir diese Verordnung trotz stetig steigender Hundeanmeldungen nicht benötigen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist das Rezept für ein friedvolles Miteinander von Mensch und Tier. Die Schilderaktion soll die Hundehalter für diese spezielle Thematik sensibilisieren", erklärt Peter.
Hunde verursachen bei Rehen Aufregung und hetzen ihnen schon einmal hinterher. Dann könne es bei trächtigen Rehen zu Fehlgeburten kommen, informieren Melanie Grub und Susanne Kunisch von der Rehkitzrettung. Aber auch die jungen Rehkitze müssten vor dem Kontakt mit Hunden geschützt werden. "Zum einen sind diese Jungtiere noch nicht so schnell, um vor einem Hund fliehen zu können. Zum anderen besteht die Gefahr, dass sie von den Elterntieren verstoßen werden", informieren sie. Ziel der Schilderaktion sei es, den Tiernachwuchs zu schützen, das Verenden wildlebender Tieren nach Hetzaktionen durch freilaufende Hunde sowie Risse wildlebender Tiere zu verhindern. Die Vertreterinnen der Rehkitzrettung appellieren: "Den Wildtieren zuliebe: Leinen sie Ihren Hund an."
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