Auerbach
09.06.2023 - 16:30 Uhr

Arbeitskreis Kleindenkmalforschung äußert Kritik am Landesamt für Denkmalpflege

von mfh

1978 gründete sich der Arbeitskreis für Flur- und Kleindenkmalforschung in der Oberpfalz. Einmal jährlich treffen sich seine Mitglieder an wechselnden Orten im Bezirk zu einer Tagung; dieses Mal in Auerbach. Heimatkundler Rudi Weber stellte die ehemals zum Landkreis Eschenbach und jetzt zum Landkreis Amberg-Sulzbach gehörige Stadt im Kontext der Kleindenkmalforschung vor. Bürgermeister Joachim Neuß betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der kulturellen Arbeit des Vereins.

Dessen Vorsitzender, Professor Peter Morsbach, prangerte in seinem Bildvortrag "Bayern – eine kleine Reise ins große Glück" den Umgang mit Baudenkmälern an. "Wir reißen Gebäude ab, die ökologisch nicht mehr tragbar sind, nehmen aber Fahrstrecken von bis zu 200 Kilometer in Kauf, um den Bauschutt zu entsorgen", kritisierte er. Abbruch erzeuge hohe Kosten, die gerne verschwiegen würden. Er bemängelte aber auch die Arbeit der Behörden: "Das Landesamt für Denkmalpflege ist leider immer mehr ein Hinderungsgrund." Seine Auflagen seien von Privatpersonen kaum mehr zu erfüllen. Und wenn sich überwiegend Akademiker dem Erhalt denkmalgeschützter Häuser widmeten, liege das wohl nicht nur an der Bildung, sondern auch an den Einkommensverhältnissen. Auch Bürgermeister Neuß zeigte sich unzufrieden mit der Arbeit der Denkmalbehörde und nannte als Beispiel den Vollhann-Turm in Auerbach, dessen Sanierung den Stadtrat seit 2008 beschäftige.

Nach einem weiteren Vortrag von Leonore Böhm, Dieter Schweigers Vorstellung des aktuellen Jahresbandes mit Beiträgen über die Flur- und Denkmalforschung in der Oberpfalz und einer Mittagspause brachte ein Bus die Teilnehmer zu verschiedenen Flurdenkmälern im näheren Umland von Auerbach. Die Ausfahrt wurde mit einer Führung und anschließenden Kaffeepause im Bergbaumuseum Maffeischächte beendet. Konsens der Jahrestagung war die Forderung, man müsse sich wieder öfter zum Gedankenaustausch treffen.

 
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