Einen ausgedehnten Freitagabend lang informierten sich mehr als 150 Bürger der Stadt Auerbach in der Helmut-Ott-Halle über die aktuelle Situation in der Wasserversorgung. Bürgermeister Joachim Neuß hatte in der Frage eines Beitritts zum Zweckverband Wasserversorgung Juragruppe zu dieser Informationsversammlung eingeladen. Die Entscheidung werde voraussichtlich am 20. Juli im Stadtrat auf der Tagesordnung stehen.
Neuß machte darauf aufmerksam, dass der Freistaat Bayern schon seit mehreren Jahren die Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg propagiere und finanziell fördere. Juragruppen-Werkleiter Hans Hümmer nannte ein Pilotprojekt in der nördlichen Frankenalb, das zum 1. Oktober 2014 angelaufen ist. 20 Millionen Euro stellte die öffentliche Hand an Zuschüssen bereit.
Anschluss schon 2015 im Gespräch
Schon 2015 habe der Auerbacher Stadtrat einen Anschluss an die Juragruppe diskutiert. Ein Argument, das Thema jetzt wieder aufzugreifen, sah Bürgermeister Neuß in der 70-prozentigen Förderung, die Auerbach als Mitglied der Juragruppe bei den notwendigen Erneuerungen in der Wasserversorgung bekäme. Allein müsste sich die Stadt Auerbach nach den Zuwendungsrichtlinien mit 40 Prozent begnügen.
Werkleiter Hümmer stellte die Juragruppe als Zweckverband der Wasserversorgung vor. Sie greife zu 100 Prozent auf natürliches Grundwasser an den Brunnenstandorten Bronn, Scherleithen und Moggendorf in der Veldensteiner Mulde zurück. Trotz rückläufiger Niederschlagsmengen sänken dort die Grundwasserstände nicht - im Gegenteil, zuletzt seien sie sogar gestiegen. Jeder einzelne der Brunnen könne den Wasserbedarf im Versorgungsbereich der Juragruppe decken.
Anteil läge bei 26,5 Prozent
Bei den zu erwartenden Investitionen in der Auerbacher Wasserversorgung machten die unterschiedlichen Fördersätze innerhalb und außerhalb der Juragruppe 3,75 Millionen Euro aus. Hümmer rechnete vor, dass kein Einstiegspreis erforderlich sei, sondern ein Entgelt von 2,5 Millionen für den Beitritt fällig werde. Mit einem 26,5-prozentigen Anteil an der Juragruppe erhalte die Stadt Auerbach ein Stimmrecht in gleicher Höhe bei zukünftigen Entscheidungen.
Die städtische Bauamtsleiterin Margit Ebner erläuterte schließlich die aktuelle Kostenlage der Stadt für Abwassersystem und Kläranlage in Höhe von zwölf Millionen Euro gemäß Masterplan, konnte aber keine Voraussage über die Baupreisentwicklung in den kommenden Jahren treffen. Das Ziel der Stadt sei es daher, die höchstmögliche Förderquote zu erreichen.
Das Wasserreservoir in der Veldensteiner Mulde
- Gesamstspeichervolumen: 1,9 Milliarden Kubikmeter
- Grundwasserneubildung 97 Millionen Kubikmeter
- Bewilligter Verbrauch: 25 Millionen Kubikmeter
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