Auerbach
22.04.2020 - 17:31 Uhr

Birgit Barth: Erste Stadträtin der Auerbacher Frauenunion

Sie ist eine der Senkrechtstarterinnen der Kommunalwahl: Birgit Barth (CSU) wurde sowohl in den Auerbacher Stadtrat als auch in den Kreistag gewählt. Nicht nur für sie persönlich eine Premiere.

Birgit Barth. Bild: Karl Schwemmer
Birgit Barth.

Birgit Barth (47) ist Vorsitzende der Frauen-Union der Auerbacher CSU. Selbstbewusst hatte es sich die FU Auerbach für 2020, das Jahr ihres 30. Gründungsjubiläums, zum Ziel gesetzt, mit einer Stadträtin aus der Kommunalwahl hervorzugehen. Vor der FU-Gründung gab es zwar mit Anna Ott, Betty Lindenberger und Rosa Rittinger, einer Nachrückerin, drei CSU-Stadträtinnen. Doch durch die vergangenen drei Jahrzehnte hindurch gelang den FU-Frauen nicht der Sprung in den Stadtrat.

ONETZ: Frau Barth, Sie bekamen fast 2000 Stimmen. Sie sind die erste FU-Stadträtin in der CSU. Dieser Wahlerfolg wurde mit Senkrechtstarterin kommentiert. Sehen Sie das auch so?

Birgit Barth: Ich war überwältigt! Dieses Stimmenergebnis ist mir Auftrag und Ansporn zugleich, mich mit aller Kraft und Engagement im Stadtrat und im Kreistag einzubringen.

ONETZ: Sie haben bei dieser Kommunalwahl erstmals kandidiert. Bei der Auerbacher CSU wurden Sie auf Platz 2 der Stadtratsliste gesetzt, auf der Kreistagsliste war es Platz 4. Wie haben Sie das geschafft?

Birgit Barth: Die FU/CSU hat sich im letzten Jahr neu aufgestellt und positioniert. Wir sind geschlossen als Team in den Wahlkampf gegangen und haben uns gegenseitig unterstützt, motiviert und hervorragend ergänzt. Es hat gutgetan zu wissen, dass die Kolleginnen und Kollegen voll und ganz hinter mir stehen. Mehr Frauen in die Politik ist in der CSU nicht nur eine Wahlkampffloskel. Ich habe Unterstützung von vielen Seiten erfahren dürfen. Als stellvertretende Kreisvorsitzende der FU habe ich engagierte und kompetente Frauen im Landkreis kennengelernt. Wir haben uns bestens vernetzt, verschiedene Veranstaltungen organisiert und es gemeinsam geschafft, die Anzahl der CSU-Frauen im Kreistag zu vervierfachen.

ONETZ: Mit welchen persönlichen Zielen werden Sie in diesen beiden Gremien starten?

Birgit Barth: Wir haben in den Bürgerinnenversammlungen und in vielen Gesprächen eine Menge Ideen und Anregungen gesammelt, die ich nun verstärkt mit einbringen möchte. Und das mit fachkundigem Blick, der Liebe zur Heimat und der weiblichen Sicht auf die Themen.

ONETZ: Welche Ziele verfolgen Sie vorrangig?

Birgit Barth: Ich freue mich auf einen konstruktiven Austausch und eine gute Zusammenarbeit in beiden Gremien. Junge Menschen sollen eine gute Schulausbildung in modernen Schulen genießen können, eine solide Ausbildung absolvieren und später einen attraktiven Arbeitsplatz in Auerbach finden. Schule – Ausbildung – Arbeitsplätze. Ein weiteres Ziel von mir ist, mehr Frauen für die Politik zu begeistern. Mit unserer Berufs- und Lebenserfahrung bereichern wir die politischen Gremien. Es braucht auch die weibliche Sicht der Dinge. Mehr Frauen – mehr Themen.

ONETZ: Welche Erfahrungen haben Sie in der Corona-Krise gemacht?

Birgit Barth: Beruflich nutze ich seit Wochen neben dem Homeoffice das Homeschooling sowie Telefon- und Videokonferenzen. Es ist schade, dass die Frauenunion nicht wie jedes Jahr am Gründonnerstag einen musikalischen Blumengruß in die Auerbacher Senioren- und Pflegeheime bringen konnte. Wir werden das aber ganz sicher nachholen, sobald uns das möglich ist. Begeistert bin ich von der Solidarität und dem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz so vieler Auerbacher. Kreativ sind auch die Ideen, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Ich selber nutze den Service „Auerbach liefert“ und verschenke Gutscheine von Auerbacher Geschäften. So kann ich einen Beitrag leisten und mich auf das Einlösen der Gutscheine freuen.

ONETZ: Erwarten Sie als Folge von Corona ein neues Verhältnis der Parteien untereinander?

Birgit Barth: Das Coronavirus ist eine außerordentliche Herausforderung für uns alle. Ob gesellschaftlich, wirtschaftlich oder ganz persönlich. Jetzt heißt es Kooperation und Zusammenhalt statt Konkurrenz und Parteibrille. Ich wünsche uns allen, dass wir es gesund und gestärkt aus dieser Krise schaffen.

Auerbach16.03.2020
 
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