Auerbach
27.01.2021 - 20:41 Uhr

Gegenstand des Bürgerentscheids: Projekt Servicewohnen in Auerbach stellt sich vor

In einem Pressegespräch erläuterten der ASB-Regionalverband Jura und die „HD Bau Bauträger GmbH“ am Mittwoch ihr Projekt „Servicewohnen“ in der Adolf-Kolping-Straße. Ihr Ziel: vor dem Bürgerentscheid Informationsdefizite beseitigen.

Bauherr Dieter Hofmann (HD Bau) erläuterte Einzelheiten des geplanten Servicewohnen-Projekts in der Adolf-Kolping-Straße. Es ist am 14. März in Auerbach Gegenstand eines Bürgerentscheids. Bild: Petra Hartl
Bauherr Dieter Hofmann (HD Bau) erläuterte Einzelheiten des geplanten Servicewohnen-Projekts in der Adolf-Kolping-Straße. Es ist am 14. März in Auerbach Gegenstand eines Bürgerentscheids.

Am 14. März stimmen die Auerbacher ab, ob die Wohnanlage in der Adolf-Kolping-Straße verwirklicht werden soll. Die Initiatoren des Bürgerentscheids kritisieren vor allem die Dimension des aus mehreren Gebäuden bestehenden Wohnparks auf einem Gelände direkt neben dem Friedhof.

Der Michelfelder Bauunternehmer Dieter Hofmann (HD Bau) schilderte im Mediengespräch, wie sich der ursprünglich geplante Bau von „normalen Eigentumswohnungen“ zum Konzept „Servicewohnen“ entwickelte. Er habe sich bei der Stadt für dieses Grundstück beworben, weil es in Auerbach das einzige sei, auf dem man eine größer angelegte Wohnform umsetzen könne. Nachdem er den Zuschlag erhalten habe, sei er in Gespräche mit dem ASB-Regionalverband Jura eingestiegen und habe die genaue Richtung festgelegt. „Wir haben uns angeschaut, wie der ASB ein solches Projekt in Coburg betreibt. Danach war für uns klar: Wir bauen, und der ASB kümmert sich um den Service.“

Hausnotruf überall dabei

Andreas Brunner, der Geschäftsführer des ASB-Regionalverbands, beschrieb das Service- und Seniorenwohnen so: „Die ältere Generation kann sich Stück für Stück abholen lassen.“ Wer möge, könne auch ganz selbstständig wohnen; einzig der Hausnotruf sei ein fester Bestandteil des Angebots, das eine Grund-Servicepauschale von 80 bis 100 Euro pro Monat vorsehe. Alle anderen Dienstleistungen inklusive Essen und Besorgung der Wäsche könne man nach Bedarf zubuchen. Das könne bis zu einem Fahrdienst oder dem Buchen von Arztterminen durch eine Servicekraft gehen, die während der Woche im Wohnpark anwesend sei. Auch Pflege an sich sei möglich.

Das Servicepersonal werde aus ausgebildeten Betreuungskräften des ASB bestehen: „Die Qualität muss stimmen.“ Für den Regionalverband Jura sei es das erste Projekt dieser Art, doch der ASB Coburg, der schon fünf solcher Einrichtungen betreue, stehe mit seinen Erfahrungen quasi Pate.

Nur 6,60 Meter Traufhöhe

Architekt Stefan Asmus erklärte, man habe sich hier von Anfang an keinen klassischen Geschosswohnungsbau vorgestellt, sondern eine kleinteilige Bebauung in zweigeschossiger Form. Man baue jetzt sechs kleinere Häuser mit einer Traufhöhe von 6,60 Meter, wobei jeweils zwei Gebäude durch ein mittleres Erschließungselement verbunden seien. Auch Terrassen und Gartenhöfe seien vorgesehen, ebenso im mittleren Gebäude ein Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen und eine zentrale Pellets-Heizanlage. Für die 23 Wohneinheiten zwischen 53 und 90 Quadratmeter Größe – „alles barrierefrei“ – werde es 23 Stellplätze vorne an der Straße geben.

Dieter Hofmann und Roland Löb, der Vorsitzende des ASB-Regionalverbands, hoben zudem die „ideale Lage“ der Wohnanlage für mobilere Senioren hervor. Es seien nur 800 Meter zum nächsten Nahversorger und 600 Meter in die Innenstadt.

Keine Angst vor Bürgerentscheid

Alle vier Sprecher zeigten sich überzeugt von dem Konzept, das in Auerbach ein willkommenes neues Angebot darstelle und die Stadt attraktiver mache. Bauherr Hofmann sagte, er gehe davon aus, dass der Bürgerentscheid keine Mehrheit finde, da die Kritik vor allem auf Informationsdefiziten beruhe. Man sei jederzeit bereit, auf Anfrage allen Interessierten die Informationen zu liefern, die sie über das Projekt haben möchten.

Auf die Frage, wann bei einem optimalen Verlauf die ersten Bewohner einziehen könnten, hatte Hofmann auch schon eine Antwort: „Anfang 2023 könnte es dann so weit sein.“

Auerbach22.12.2020
 
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