Auerbachs Bürgermeister Joachim Neuß musste am Montag bis an die Grenze seines Zuständigkeitsbereichs nach Ligenz fahren, um Karl Braun zum 80. Geburtstag zu gratulieren. Am Ziel angelangt, gab er zu, bisher noch nie in dem Weiler nahe Ranzenthal gewesen zu sein. Den Jubilar dagegen kannte er sehr wohl aus vielen Versammlungen und Gesprächen. "Ich schätze seine Art, die auch manchmal kritisch ausfällt, sehr", sagte der Bürgermeister. Humor hat Karl Braun aber auch: Auf die Frage, wie man sich mit 80 fühle, antwortete er trocken: „Nicht anders als mit 79.“
Geboren wurde Karl Braun am 10. März 1945 in Chudiwa im Böhmerwald. Emotional blickt er heute noch zurück, als er als Baby im Kinderwagen zusammen mit drei Geschwistern und den Eltern flüchten musste und über die Grenze nach Mittelfranken kam. „Wir haben gedacht, wir kommen wieder zurück“, erinnert sich der Jubilar heute. Doch dann ist Ligenz seine neue Heimat geworden, weil seine Eltern wieder eine Landwirtschaft haben wollten und hier eine fanden.
„Drei Häuser standen damals in dem kleinen Weiler“, blickt Braun zurück. Er ging in Troschenreuth zur Schule, arbeitete aber weiterhin auf dem Hof der Eltern. So war es auch nicht verwunderlich, dass er den Weg des Landwirts einschlug. Nach dem frühen Tod des Vaters hat er dann den Betrieb übernommen, dies aber im Nebenerwerb. Gearbeitet hat er bei vielen Firmen, unter anderem bei Weigant und Cherry in Auerbach, wo er dann 2004 in Rente ging. Zu dieser Zeit übergab er auch den Hof an seinen Sohn Thomas. Nun lebt er immer noch in Ligenz und ist sehr aktiv geblieben. Vor allem der Wald, den es rund um Ligenz gibt, ist sein Leben.
1967 hat Karl Braun seine Gertrud in Troschenreuth geheiratet. Sie bekamen vier Kinder, neun Enkel und jetzt auch einen Urenkel. Natürlich war deswegen in Ligenz auch immer viel los. Den 80. Geburtstag feierte der ehemalige Zweite Vorsitzende der Feuerwehr Ranzenthal am Montag im kleineren Kreis. Am Sonntag folgt in Michelfeld mit etwa 80 Gästen die große Feier.
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