Eine Exkursion zu den Kammerweihern im Naturschutzgebiet Pegnitzaue hatte der Bund Naturschutz (BN) angeboten. Wegen der Trockenheit war im vergangenen Sommer ein Notabfischen erforderlich geworden. „Wenn die Niederschlagsmenge in den kommenden Wochen weiter zurück geht, werden wir diesen Sommer wieder Verlandungen bekommen, da die Quellen kaum schütten und die Verdunstung durch Sonneneinstrahlung ein Übriges tut“, befürchtet laut einer Pressemitteilung BN-Geschäftsführer Horst Schwemmer. Aus den genannten Gründen könne die Wasserstands-Höhe kaum beeinflusst werden, informierte Peter Zahn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe. Durch Abdichtmaßnahmen sei sichergestellt, dass kein abfließen könne.
Weiter informierten die BN-Verantwortlichen, dass trotz des Schutzstatus' im Naturschutzgebiet die Zahl der beobachtbaren Tierarten zurückgehe. Als mögliche Ursachen nannten sie den allgemeinen Artenrückgang, klimatische Veränderungen, aber auch Beunruhigungen durch Menschen. Die Exkursionsteilnehmer sahen deshalb nur Schwäne, Stockenten, drei Reiherenten und eine Rohrweihe. Außerdem hörten sie Teichrohrsänger, aber keine Zwergtaucher.
Im Naturschutzgebiet waren während der Exkursion viele Menschen unterwegs: Radfahrer, aber auch Wanderer mit Hunden. Verstöße gegen die Schutzgebietsverordnung gab es nach BN-Angaben nicht. Wie Schwemmer ausführte, hätten Mitglieder der Ortsgruppe Auerbach in den vergangenen Jahren wiederholt festgestellt, "dass Wege verlassen wurden, Hunde nicht angeleint waren und sogar in den Wiesen gelagert wurde". Das alles sei verboten. Der Bund Naturschutz bedauert laut seiner Pressemitteilung, dass Schilder mit eindeutigen Hinweisen, was verboten ist, immer noch fehlen und fordert deshalb: Die im Januar 2022 versprochenen Schilder sollten nun endlich aufgestellt werden.
Zuständig ist nach Angaben des BN dafür die Höhere Naturschutzbehörde bei der Regierung der Oberpfalz. Der BN habe vergangenes Jahr angeboten, bei den notwendigen Arbeiten zu helfen. Dies sei aber mit dem Verweis, dass die Umsetzung Aufgabe der Behörde sei, abgelehnt worden. “Wenn der Schutz der Pegnitzaue nachhaltig sein soll, muss sich die Naturschutzbehörde intensiver um die Umsetzung dieser Maßnahme kümmern“, forderte Peter Zahn. Es sei bestimmt nicht voreilig, eineinhalb Jahre nach der Ankündigung die Schilder auch aufzustellen.
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