Auerbach
29.03.2022 - 09:06 Uhr

Neues Ausbildungszentrum in Auerbach soll ZF mit Fachkräften versorgen

ZF will wachsen, vor allem im Bereich Elektromobilität. Deshalb investiert der Konzern in die Ausbildung am Standort Auerbach - und bringt vielleicht ein Produkt in die Spur, das für die Landesgartenschau-Pläne interessant erscheint.

von mfh

Nach rund sechs Monaten Umbauzeit eröffnete der Technologiekonzern ZF im ehemaligen Taubmann-Gebäude in Auerbach ein neues Ausbildungszentrum auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern. „Es ist ein Puzzleteil, um ZF zu einem der Top-3-Player zu machen“, sagte Frank Iwer, der Personalleiter bei ZF Deutschland.

2008 hat ZF die Firma Cherry übernommen. 2016 wurde das erste Getriebesteuergerät in Ölumgebung vorgestellt, und 2019 präsentierte ZF eine Leitungselektronik für einen reinen Elektroantrieb. "Auerbach ist das Kompetenzzentrum für Getriebesteuerung", erklärte Iwer und deutete an, dass der Konzern einen großen Auftrag an Land gezogen habe, mit dem das Werk ab 2024 in Produktion gehen werde.

"ZF für Auerbach ein Glücksfall"

Bürgermeister Joachim Neuß zeigte sich beim Rundgang durch die Ausbildungsstätte beeindruckt. "ZF ist für Auerbach ein Glücksfall. Durch die Übernahme von Cherry wurde seinerzeit der Standort gesichert", argumentierte der Rathauschef. "Heute müssen auch wir hier in der Oberpfalz um Fachkräfte ringen. Aber die Treue zum heimatlichen Raum ist den Oberpfälzern wichtig. Die Abwanderung ist gering. Und wir als Stadt werden alles tun, dass sich ZF in Auerbach wohl fühlt."

Diesen Gedanken nahm Jirko Sporer, der Leiter des Portfolios Hybridelektronik, auf: "Als Technologiekonzern arbeiten wir permanent an neuen Ideen. Für die Bewältigung dieser Herausforderungen benötigen wir hochqualifizierte Mitarbeiter, die so am Markt nicht immer zu finden sind. Daher ist das Ausbildungszentrum eine wichtige Investition in den Standort und in die eigene Zukunft im Hinblick auf das geplante Wachstum im Bereich der Elektromobilität." Ausbildungsleiter Markus Döring habe den Betrieb auch in der Umbau- und Umzugsphase aufrechterhalten. Sein Credo: "Das Thema Aus- und Weiterbildung ist Teil der ZF-DNA."

Shuttle für Landesgartenschau?

Bei der Ankündigung, dass autonome Shuttle-Services - zum Beispiel Busse auf Flughäfen - in Zukunft ein Standbein für ZF werden sollen, dachte Bürgermeister Neuß an die Bewerbung der Stadt um eine Landesgartenschau mit den Standorten Auerbach und Michelfeld. "Ein autonomer Shuttle zwischen den beiden Veranstaltungsorten würde doch das Knowhow und die Kompetenz von ZF auf diesem Gebiet widerspiegeln", warb der Rathauschef für das Projekt in einem Jahr zwischen 2028 und 2031. Frank Iwer, der bis 2019 für die IG Metall als stellvertretender Aufsichtsratschef bei ZF war und dann ins Management des Konzerns wechselte, nahm die Idee wohlwollend auf.

Hintergrund:

Ausbildung bei ZF in Auerbach und Bayreuth

  • Aktueller Stand: 75 Auszubildende und duale Studenten
  • Vorhandene Ausstattung: E-Labor, Dreh- und Fräsmaschinen, ein mobiles Werkbanksystem und das komplette Inventar für Schulungsräume und Arbeitsplätze
  • Geplante Anschaffungen bis Ende 2022: Equipment für die Themenbereiche Robotik, Pneumatik, Zerspanung und Mechatronik
 
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