Wer kennt sie nicht, die Rußhütte? Schön gelegen in der Natur, sind es von der Waldgaststätte doch nur etwa drei Kilometer bis zum Auerbacher Stadtzentrum. Seit 1889 befindet sie sich im Besitz der Familie Haberberger, und auch heute noch wird sie von Michael Haberberger bewirtschaftet, wenn auch nicht mehr so aktiv wie in früheren Zeiten. Und er kümmert sich auch um seine Mutter Maria, die am Sonntag, 9. Juni, ihren 95. Geburtstag gefeiert hat. Dazu hatte sie ins Bistro Wittmann nach Auerbach eingeladen.
Zur Welt kam Maria Hell, wie sie ursprünglich hieß, nicht in der Oberpfalz, sondern in Wasserburg am Inn in Oberbayern. Richard Haberberger, damals als Busfahrer viel unterwegs, traf sie in Ampfing. Zehn Jahre lang blieb es beim Briefe schreiben und gelegentlichen Besuchen, aber dann nahm der "Rußbrenner" seine Maria mit in die Oberpfalz. "Nur auf Urlaub", sagt sie heute, "und nun bin ich immer noch da." Geheiratet wurde 1957 in Mühldorf, und der erste Sohn Richard wurde kurz darauf geboren. Vier weitere Kinder – Rudi, Michael, Brigitte und Renate – folgten. Und die Familie wuchs später weiter; neun Enkel und sieben Urenkel haben sich dazugesellt. Einen Schicksalsschlag gab es aber auch zu verkraften, als Ehemann Richard im Sommer 1990 im Alter von nur 59 Jahren starb.
Maria Haberberger hat als Rußhütten-Wirtin über viele Jahre fleißig im Gasthaus angepackt. Im hohen Alter ist sie immer noch fit, macht Spaziergänge und freut sich am Leben. Turnen ging sie bis vor ein paar Jahren auch noch. "Nur mit dem Hören hat sie etwas Probleme", verrät Tochter Renate. Die große Leidenschaft der Jubilarin ist das Kartenspiel Skip-Bo, das sie am liebsten jeden Tag spielt. "Da wenn keiner Zeit hat, kann sie auch sauer werden", lacht Sohn Richard.
Der 95. Geburtstag wurde von Sonntagnachmittag an im Familienkreis gefeiert. Bürgermeister Joachim Neuß kam vorbei, gratulierte im Namen der Stadt Auerbach mit einem Wellness-Paket und überreichte im Auftrag von Landrat Richard Reisinger die Landkreis-Medaille in Silber. Die Knabenkapelle brachte am Nachmittag auch noch ein Ständchen, über das sich Maria Haberberger sehr freute.
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