Auerbach
24.03.2021 - 14:16 Uhr

Weniger Einsätze für das Rote Kreuz in Auerbach

Corona hat 2020 auch beim Roten Kreuz in Auerbach seine Spuren hinterlassen. Abgesagte Veranstaltungen brauchen keinen Sanitätsdienst. Aber trotzdem kommen in der Einsatzbilanz mehr als 8500 Stunden zusammen.

Zur Statistik des BRK Auerbach für 2020 gibt Markus Popp Auskunft. Er hat bis vor kurzem als Bereitschaftsleiter Verantwortung getragen. Bild: jma
Zur Statistik des BRK Auerbach für 2020 gibt Markus Popp Auskunft. Er hat bis vor kurzem als Bereitschaftsleiter Verantwortung getragen.

„Veränderte Zeiten erfordern veränderte Bedingungen“, stellt der scheidende BRK-Bereitschaftsleiter Markus Popp in den begleitenden Ausführungen zur Jahresbilanz 2020 fest. „Somit wurden Ausbildungen in der Bereitschaft vielfach als Online-Module angeboten.“ Themen-Schwerpunkte setzte das Programm in den Bereichen Hygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten.

Nach dem Beginn des erneuten Lockdowns im November übernahmen Auerbacher BRK-Mitglieder Schnelltest für Besucher von Seniorenheimen und unterstützten die Regens-Wagner-Stiftung in Michelfeld bei der Testung von Mitarbeitern. Schon kurz vor Ostern 2020 hatten Helfer aus Auerbach in einem Seniorenheim in Hirschau mit angepackt, als Bewohner nach einigen Corona-Infektionen getrennt werden mussten.

Im Herbst ließen die Infektionszahlen eine Wochenend-Fortbildung für den Betreuungsdienst im BRK-Haus in Auerbach zu. Im Dezember erhielt dann der Kreisverband den Auftrag, für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach jeweils ein Impfzentrum zu betreiben. Mitglieder aus Auerbach helfen regelmäßig in der Einrichtung in Sulzbach-Rosenberg mit.

Auf die Corona-Pandemie musste sich das Rote Kreuz auch beim Ablauf der Blutspende einstellen. „So erweiterten wir hierfür den Bereich um die Grundschule, um den Spendern ausreichend Abstand zu gewährleisten und die Spende im Einbahnstraßen-System durchführen zu können“, schreibt Popp in seinem Bericht.

Im Bereich Rettungsdienst waren 2020 nicht nur in Auerbach, sondern auch landesweit weniger Einsätze zu verzeichnen. Als Corona um sich griff, hätten sich wohl weniger Menschen in Krankenhäuser begeben wollen, vermutet der scheidende Bereitschaftsleiter. Veranstaltungsbedingte Verletzungen traten ebenfalls selten auf. Unter dem Strich organisierte die Rettungswache Auerbach 697 Transporte, 82 weniger als im Jahr 2019. Landkreisweit übernahm das BRK 1 115 Infektionstransporte, davon 470 für Covid-Patienten.

In Pandemiezeiten erfordern die Einsätze einen erhöhten Hygieneaufwand. Dieser beginne bei der Schutzkleidung der Helfer und reiche bis zur Wiederaufbereitung von Material und Fahrzeugen. Zur ständig getragenen FFP 2-Maske kommen bei Bedarf noch Schutzbrille, Face-Shield und Einwegoverall dazu. Präsenzausbildungen sind auf das Nötigste minimiert.

„Verändert hat sich selbstverständlich auch die Krankenhaus-Landschaft“, fährt der Bereitschaftsleiter fort. Abmeldungen einzelner Stationen oder gar ganzer Kliniken seien seit Corona an der Tagesordnung. Dies verlängere die Transportwege und die Zeiten, bis Fahrzeuge für weitere Einsätze zur Verfügung stünden. Eigens für die Verlegung von Covid-Patienten halte der BRK-Kreisverband einen sogenannten „Corona-RTW“ vor. Über die übliche Ausstattung hinaus gebe es dort zusätzliche Spritzenpumpen, ein spezielles Beatmungsgerät mit erweiterten Funktionen sowie ein EKG mit der Möglichkeit der arteriellen Blutdruckmessung. Hier fahre dann auch ein Arzt mit.

Auerbach22.03.2021
Hintergrund:

Statistik 2020 für das Rote Kreuz Auerbach

Mehr als 8 500 ehrenamtlich geleistete Stunden verteilen sich wie folgt:

  • Ausbildung 625 Stunden
  • Blutspende-Aktionen 227 Stunden
  • Einsatzleitung/Information und Kommunikation 2 778 Stunden
  • Katastrophenschutz 240 Stunden
  • Mittelbeschaffung 545 Stunden
  • Rettungsdienst 2 190 Stunden
  • Sanitätsdienst 99 Stunden
  • Sonstige Stunden 1 470
 
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