Bachetsfeld bei Illschwang
11.11.2024 - 15:54 Uhr

Lang ersehnte Übergabe des Mobilfunkmastens in Bachetsfeld endlich erfolgt

Lange ersehnt, nun steht er. Bei einer Feier erfolgte in Bachetsfeld die offizielle Übergabe eines 40 Meter hohen Mobilfunkmast an die Mobilfunknetzanbieter Telekom und Vodafone. Ab Frühjahr 2025 soll der Mast genutzt werden können.

Der Mobilfunkmast bei Bachetsfeld steht. In den nächsten Wochen und Monaten ist es Aufgabe der Mobilfunknetzanbieter Telekom und Vodafone den Mast entsprechend zu verkabeln, damit die Besitzer eines mobilen Telefons dessen Vorzüge entsprechend nutzen können. Zur Feier konnte Illschwangs Bürgermeister Dieter Dehling eine Reihe von Gästen begrüßen. Er warf einen Blick zurück wie das Projekt in Bachetsfeld zustande kam. 2019 habe sich die Gemeinde, über die Regierung der Oberpfalz, für einen Maststandort in Bachetsfeld und Götzendorf beworben. Das Thema Götzendorf war schnell erledigt, weil sich bei der Markterkundung zeigte, dass dort eigenwirtschaftlich ein Mast neben der A6 geplant ist und dann dort keine Lücken mehr gegeben sind, erklärte Dehling.

Als förderfähig stellte sich jedoch ein Standort bei Bachetsfeld heraus. Daraufhin, so Dehling, habe der Gemeinderat in der Novembersitzung 2019 den Beschluss gefasst, einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Nach der Zusage und der Mitteilung der Suchkreise durch die Mobilfunkanbieter ging es an die Grundstückssuche. Nach einigen Terminen war der endgültige Standort gefunden. In diesem Zusammenhang galt der besondere Dank des Bürgermeisters der Familie Waiz, die "nach einem unkomplizierten Ablauf der Verhandlungen", einem Tauschvertrag zustimmte. Im Oktober 2022 fand der Notariatstermin statt.

Auftrag vergeben

Im Mai 2023 konnte der Gemeinderat den Auftrag für Planung und Bau des Mastes an die Bayerische Mobilfunk GmbH vergeben. "Nachdem die Genehmigung vorlag, haben", so Dieter Dehling, "die Firmen Fuchs Europoles und Freitag im Sommer diesen Jahres den Masten gebaut." Die Nettokosten belaufen sich auf ca. 653.000 Euro. Dank der Förderung durch die Bayerische Staatsregierung mit einem Betrag von 500.000 Euro blieb für die Gemeinde noch ein Restbetrag von ca. 153.000 Euro.

Der Geschäftsführer der Bayerischen Mobilfunk GmbH, Alois Scherer, sprach von einem "Tag der Freude" für die Region. Auch er betonte, dass ohne die offene Haltung der Familie Waiz es schwer gewesen wäre, das Projekt zu verwirklichen. Bis zum Frühjahr soll der Mast in Betrieb gehen.

Staatsminister Albert Füracker hob besonders die Wichtigkeit und die Bedeutung "der Beseitigung der weißen Flecken" hervor. "Oft ist im ländlichen Raum eine entsprechende Infrastruktur nicht vorhanden. Gerne leistet der Freistaat Bayern den Gemeinden Unterstützung, die bereit sind, sich selber zu helfen." Bei der Verwirklichung des Mastes in Bachetsfeld sei Landtagsabgeordneter Harald Schwartz sehr aktiv gewesen. Mittlerweile habe der Staat fast drei Milliarden Euro in den Ausbau für ein gut funktionierendes Mobilfunknetz gesteckt. Verständnis zeigte der Finanzminister für die Bewohner in dieser Region, die unter den nicht vorhandenen Rahmenbedingungen litten. Füracker: "Durch den Mobilfunk wird eine höhere Lebensqualität erreicht. Sowohl im Alltag, wie auch im Berufsleben ist ein flächendeckender Ausbau wichtig. Eine gut funktionierende digitale Infrastruktur darf kein Privileg der Ballungsräume sein."

Der stellvertretende Landrat Stefan Braun überbrachte die Glückwünsche von Richard Reisinger an die Gemeinde. Illschwang habe die Zeichen der Zeit erkannt und Weitblick gezeigt, betonte er. Weitere Grüße überbrachte Bernhard Eder von der Fachabteilung bei der Regierung der Oberpfalz und Landtagsabgeordneter Harald Schwartz.

Bürger äußern sich

Vor allem die Bürger von Bachetsfeld, Hackern und Frankenhof litten ja in der Vergangenheit unter der nicht oder nur schlecht vorhandenen Mobilfunkverbindung. Gegenüber Oberpfalz-Medien äußerten sie sich zu dieser Thematik.

Markus Rahm wohnt mit seiner Familie in Hackern. Er ist beim international agierenden Großunternehmen Schaeffler in Nürnberg in führender Position im Bereich Digitalisierung tätig. Ein Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Projektarbeit, wobei das Teamwork mit den Mitarbeitern eine besondere Rolle spielt. Für ihn war die schlechte Mobilfunkverbindung auch beruflich schon immer ein großes Problem. Sobald er mit seinem Handy außerhalb des W-Lan-Bereichs seines Hauses war, sei er für seine Kollegen nicht oder schlecht erreichbar gewesen, auch wenn er selbst telefonierte, passierte es ihm, dass plötzlich die Verbindung weg war. "Wenn ich im Auto auf der Heimfahrt telefonierte, hielt ich in Aichazandt an und führte das begonnene Gespräch zu Ende, weil ich wusste, dass ich in eine Funkloch komme."

Rahm erzählte auch von der Zeit, als seine Kinder weiterführende Schulen besuchten. Um ihnen zuhause vernünftiges digitales Arbeiten zu ermöglichen, installierte er, mit großem Kostenaufwand, auf dem Dach eine Vodafone-Antenne. Somit war Internet verfügbar.

Markus Rahm erwähnte das Problem, wenn es bei Waldarbeiten zu einem Unfall komme und schnelle Hilfe erforderlich sei. Vom Unfallort gibt es dann oft keine Mobilfunkverbindung. Dies kann für die betroffene Person lebensgefährlich werden. Dazu passt eine weitere Begebenheit, die sich vor einigen Jahren ereignete. Zwischen Hackern und Frankenhof war bei Einbruch der Dunkelheit eine Person bei kalten Temperaturen in einer gespurten Loipe unterwegs. Sie stürzte, konnte wegen der Verletzung nicht aufstehen. Auch ihr Handy hatte keine Mobilfunkverbindung. "Gottseidank", so Markus Rahm, "hat jemand aus der Verwandtschaft die Hilferufe gehört und die Frau konnte gerettet werden."

Selina Englhard, Gemeinderätin in Illschwang, ist in Bachetsfeld aufgewachsen und wohnt dort mit ihrem Ehemann. Sie betonte, dass es heutzutage wichtig ist, mit der Zeit zu gehen. Dies habe der Gemeinderat getan und das Projekt einstimmig befürwortet. Man dürfe sich bestimmten Neuerungen nicht verschließen. Sie findet es super, dass der Mast Wirklichkeit geworden ist. Dies bedeute für die betroffenen Bürger eine wesentliche Erleichterung.

Sie teilte die Ansicht von Markus Rahm, dass eine funktionierende Mobilfunkverbindung, gerade bei der Erledigung von Arbeiten im Wald, unter Umständen bei Unfällen lebensrettend sein kann. In der Landwirtschaft werde, bezüglich Digitalität immer mehr gefordert. Als Beispiel nannte sie die Erstellung von Flächennachweisen und zur Mindestbodenbearbeitung per App. Die Meldungen und die Bilder sollen dann an das Serviceportal für die Bayerische Landwirtschaft weitergeleitet werden. Ohne eine funktionierende Mobilfunkverbindung sei das nur schwer möglich. Der ländliche Bereich dürfe, gerade in diesem Bereich, nicht benachteiligt werden. Mobiles Arbeiten spiele im Beruf und im Alltag eine immer größere Rolle.

 
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