Wie es bei der Sitzung des Gemeinderats Illschwang hieß, waren insgesamt 31 Behörden- und Fachstellen angeschrieben worden. Neun hatten keine Einwände, zwölf legten ihre Sicht der Dinge dar. Hinzu kam noch ein privater Einwand. Beim Thema Photovoltaikanlagen wies Landschaftsarchitekt Manfred Neidl darauf hin, dass bei den meisten Gemeinden die Tendenz besteht, bei Baumaßnahmen in Gewerbegebieten die Anbringung von PV-Anlagen anzuregen. Gabi Pirner sprach sich dafür aus, dies zu 60 Prozent verpflichtend zu machen. Ernst Herbst und Henner Wasmuth waren eher für eine 50-prozentige Sollbedingung.
Christopher Herzog betonte, dass in Gewerbegebieten die Anbringung von PV-Anlagen heutzutage dazu gehöre. Richard Koller merkte an, dass durch das angrenzende Waldstück in Neuöd V keine allzu große Sonneneinstrahlung zu erwarten sei. Laut Bürgermeister Dieter Dehling wurden die vier Firmen, die dort ihr Unternehmen errichten wollen, bisher noch nicht konkret auf diese Thematik angesprochen.Vor diesem Hintergrund sprach er sich für eine Sollverfügung aus. Dieser Ansicht folgten die Gemeinderäte.
Hecke jetzt zehn Meter breit
Im nördlichen Bereich dieser Fläche ist eine rund 200 Meter lange und zehn Meter breite Hecke vorgesehen. Ursprünglich hätte sie nur fünf Meter breit sein sollen. Die Gemeinderäte stimmten dieser Veränderung zu. Allerdings sträubten sie sich gegen die Vorstellungen der Naturschutzbehörde am Landratsamt, in diese Hecke dazwischen große Laubbäume der Kategorie 1 zu pflanzen. Die Behörde will nicht, hieß es bei der Sitzung, dass es dort nur kleine Zierbäumchen gibt. Solche Bäume können bis zu 20 Meter hoch werden.
Eher anfreunden konnte sich das Gremium mit Bäumen zweiter Wuchsordnung, die eine Größe von bis zu zehn Metern erreichen. Werner Englhard schlug vor, ganz auf Bäume zu verzichten und es nur bei der Hecke zu belassen. Hans Pirner sprach von einem Widerspruch: Auf der einen Seite sollen PV-Anlagen auf die Dächer kommen, die möglichst viel Sonne brauchen, auf der anderen Seite sorgten große Bäume für Verschattung. Als Kompromiss konnte sich Gabi Pirner Laubbäume der zweiten Wuchsordnung vorstellen. Dies fand auch die Zustimmung der Räte.
Waldbesitzer befürchtet Nachteile
Eine Stellungnahme hatte auch, der an die Gewerbefläche angrenzende Waldbesitzer abgegeben. Er fürchtet durch Rodungsmaßnahmen Nachteile für sich. Henner Wasmuth zeigte Verständnis für dieses Anliegen. Die Gemeinderäte machten deutlich, dass bei Gesprächen und schriftlichen Äußerungen die Sachlichkeit im Vordergrund stehen sollte. Sie wünschten sich keine Emotionalität gegenüber Bürgermeister und Verwaltung. Es sollte sich nicht im Ton vergriffen werden.
Wasmuth bedauerte, dass der private Anlieger bisher Lösungsansätze der Gemeinde abgelehnt und sich wenig kompromissbereit gezeigt habe. Am Dorfplatz wird derzeit die dort befindliche Ladesäule abgebaut und durch eine neue Ladestation ersetzt. Die anfallenden Kosten für die Aufladung müssten dann abgerechnet werden, hieß es bei der Sitzung.
Aus dem Gemeinderat
- Keine Einwände hatte der Gemeinderat gegen die Änderung des Flächennutzungsplans des Markts Kastl bezüglich eines allgemeinen Wohnbaugebiets in Utzenhofen
- Dieter Dehling informierte den Gemeinderat über den Bauantrag für ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage, das im Freistellungsverfahren läuft
- Auf Nachfrage von Hans Pirner, wie sich die aktuelle Energieproblematik konkret auf die Gemeinde auswirkt, sagte Bürgermeister Dehling zu, entsprechende Informationen in einer der nächsten Sitzungen zu liefern.
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