Eberhardsbühl bei Edelsfeld
26.06.2024 - 11:08 Uhr

Thementag auf dem Goglhof: Ein Fest für die Linde

„Und wieder blühet die Linde“: Dieses Lied wurde am Goglhof aus gutem Grund gesungen. Denn: Die Linde stand im Mittelpunkt eines abwechslungsreichen Thementages in Eberhardsbühl. Fürs Mitmachen gab es sogar Linden-Preise.

Während die Flötengruppe Rosenholz mit Volksliedern zum Mitsingen einlud, füllte sich am Sonntagnachmittag nach und nach der Hof des Goglhofes mit großen und kleinen Besuchern. Das Team de Fördervereins hatte ein Programm zusammengestellt, das Spaß machte und gleichzeitig Wissen vermittelte. Im Fokus stand die Linde, die es als Winterlinde, Sommerlinde, Silberlinde und weiteren Arten gibt und derzeit überall duftend blüht.

Für Möbel und zum Schnitzen

„Alles an diesem Baum ist wertvoll“, sagte Helma Koch, Apothekerin in Ruhestand. Das Holz eigne sich für Möbel und zum Schnitzen, das helle Laub spende in Biergärten Schatten, ohne die Sonne ganz auszusperren. Die Blüten seien gefragt in der Medizin, als Tee und bei den Honigbienen. „Und schließlich gibt es unzählige Vor- und Nachnamen, Orts- und Straßennamen, die nach der Linde benannt sind", fuhr Koch fort. Auch Literatur, Musik und Sakralkunst bedienten sich der Eigenschaften dieses Baumes.

Im Medien-Raum des Goglhofes, entstanden aus dem ehemaligen Kuhstall, stellte Fördervereins-Vorsitzender Ernst Luber die Linde in einer Bild-Präsentation vor. Er hatte die schönsten Linden im Landkreis Amberg-Sulzbach fotografiert, stellte deren Geschichte und Alter vor. Auch Bewohner der Linde wie ein Waldkauz waren auf den eindrucksvollen Aufnahmen zu seien. Fürs Erkennen der Lindenbäume am Kreuzweg des Annabergs, in Breitenstein oder Bernricht auf den Bildern wurden die Besucher mit Lindenblüten-Teebeutel belohnt.

Musik und Museumsführungen

Kreisheimatpfleger Dieter Dörner bot Kaffee, Kuchen und Kücheln an, Goglhof-Betreiber Jakob List führte durch das rund 300 Jahre alte Museums-Haus führte, die betagte Besitzerin Margarete Jäkel betrachtete gelassen das bunte Treiben in Hof, Scheune und in der alten Stube. Helma Koch, Evy Schöttler und Ulla Pickelmann spielten im Hof auf ihren Flöten und animierten die Gäste zum Mitsingen. Ein wenig abseits, beim Gehege der Ziegen, hatte Elfriede Winter ihren Arbeitsbereich. Die Edelsfelder Heimatpflegerin bot Honigtesten an. „Ich bin zwar keine Honig-Expertin“, gab Edith Schötz aus Sulzbach-Rosenberg zu, war sich aber bei einer der Proben sicher: "Das ist der Lindenhonig".

Den Kindern gefiel es, aus Lindenblüten, Blättern und Gräsern Collagen zu erstellen, Ernst Luber setzte sich für ein Foto ab und zu an die Schnitzbank, der Edelsfelder Bürgermeister Hans-Jürgen Strehl trank ganz privat seinen Kaffee und viele Wanderer oder Radler machten Halt, um zu sehen, was sich da tat auf dem Goglhof. Als der Nachmittag in den Abend überging, die Bänke im Hof und in der Scheune leer wurden, waren die Veranstalter zufrieden. „Der Tag hat gezeigt, dass der Goglhof kein totes Museum sein muss, sondern durch Aktionen wie diese mit Leben erfüllt werden und für Menschen eine Bereicherung sein kann", bilanzierte Ernst Luber.

 
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