Ebermannsdorf
26.10.2023 - 14:42 Uhr

Ebermannsdorfer halten Erinnerungstafel an Opfer des Zweiten Weltkriegs in Ehren

Jahrzehntelang fristete die Erinnerungstafel für die gefallenen und vermissten Ebermannsdorfer des Zweiten Weltkriegs ein unbeachtetes Dasein in der ungenutzten Johanneskirche. Das hat sich nun geändert.

Bei der Übergabe der Gedenktafel in der Johanneskirche (von links): Bürgermeister Erich Meidinger, Petra Sperl, Vorsitzender Josef Gilch vom Historischen Verein zusammen mit einigen Mitgliedern. Bild: wec
Bei der Übergabe der Gedenktafel in der Johanneskirche (von links): Bürgermeister Erich Meidinger, Petra Sperl, Vorsitzender Josef Gilch vom Historischen Verein zusammen mit einigen Mitgliedern.

Die Erinnerungstafel an die Opfer des Zweiten Weltkriegs aus Ebermannsdorf war in Vergessenheit geraten. Zumal es mit dem Gedenkstein, der früher in der Ortsmitte des „Alten Dorfes“ stand, einen weiteren Platz des Erinnerns für die Bewohner und vor allem die Angehörigen der Kriegsgefallenen gab. Mit Beginn der Renovierungsarbeiten in der Johanneskirche nahm sich der Historische Verein der Tafel an und lagerte sie zunächst sicher im Rathaus ein.

Nach Abschluss der Kirchensanierung war es an der Zeit, die Tafel an ihren ursprünglichen Ort zurückzubringen. Allerdings hatte der Zahn der Zeit kräftig an der Tafel genagt. Deshalb beauftragte der Historische Verein eines ihrer Mitglieder, den Fotografen Georg Birner, das Zeitzeugnis zu restaurieren und eine Kopie für das Rathaus anzufertigen. Auch wurde die komplette Tafel für das Geschichtsarchiv der Gemeinde und des Historischen Vereins digitalisiert.

Bei einer Übergabefeier in der Johanneskirche erinnerte Vorsitzender Josef Gilch an die Anfänge des Historischen Vereins. Damals sei ganz oben auf der Agenda als erstes Projekt die Erneuerung der Schrift auf dem Kriegerdenkmal am neuen Friedhof gestanden. In Ermangelung eines Kriegervereins im Ort habe sich der Verein des Gedenkens an die Opfer der Kriege angenommen. Dies sei auch in der Satzung verankert: „Nur die Erinnerung an die Opfer mahnt uns anhand von Gesichtern junger Männer (wie man sie auch auf der Erinnerungstafel sieht) ständig daran, für den Frieden einzutreten.“

Bürgermeister Erich Meidinger bedankte sich beim Historischen Verein für dessen Arbeit und die Aufbereitung der neuen Erinnerungstafel. Er sicherte zu, dass sie einen würdigen Platz im neuen Rathaus bekommen werde. „Es ist unsere Aufgabe, der Gefallenen und Vermissten zu gedenken und dafür zu sorgen, dass ihr Tod nicht in Vergessenheit gerät. Diese Soldaten haben meist in jungen Jahren ihr Leben verloren und durften ihre Heimat und die Familien nicht wiedersehen“, sagte er. Es gelte, sich an all diese Katastrophen und Opfer immer wieder zu erinnern.

Petra Sperl, Mitglied des Pfarrgemeinderats und Bürgerin des „Alten Dorfes“, bedankte sich ebenso. Auf der Tafel sei auch ihr im Zweiten Weltkrieg gefallener Großvater zu sehen. Gerade für die Bürger des ursprünglichen Dorfes sei das Erinnern an ihre Lieben sehr wichtig. Umso mehr freue es sie, dass das Bild in neuem Glanz erstrahle und zurück in die Johanneskirche an seinen angestammten Platz komme.

Wie Josef Gilch betonte, sei es wichtig, mit dem historischen Erbe verantwortungsvoll umzugehen. Er regte an, die Einzelschicksale der Gefallenen zu erforschen und zu dokumentieren.

 
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