Ebermannsdorf
09.01.2023 - 14:16 Uhr

Ebermannsdorfer Rauhnachtwanderung führt im Fackelschein durch den finsteren Wald

Die Mitglieder des Historischen Vereins bei ihrer Wanderung zum Meilerplatz. Bild: wec
Die Mitglieder des Historischen Vereins bei ihrer Wanderung zum Meilerplatz.

Eine große Schar an Mitgliedern des Historischen Vereins Ebermannsdorf traf sich erstmalig zu einer Rauhnachtwanderung. Rauhnächte sind die besonderen Nächte zwischen Weihnachten und Heiligdreikönig. Es sind die längsten Nächte des Winters, meistens sind sie kalt und es herrscht eine besondere Stimmung „zwischen den Jahren“.

Zu Beginn genossen die Mitglieder am Köhlerplatz Glühwein und Bratwürste, während Josef Gilch interessante Tatsachen und Fakten zu den Rauhnächten erzählte, die bis vor wenigen Jahrzehnten einen großen Stellenwert im Volksglauben einnahmen. Übriggeblieben davon sind nur das Silvesterfeuerwerk zum Vertreiben der bösen Geister, das Räuchern des Hauses oder das Orakeln über die Zukunft beim Bleigießen. In den Rauhnächten durfte früher keine Wäsche gewaschen und auf keinen Fall im Freien aufgehängt werden. Laut Gilch glaubten die Vorfahren, weiße Wäsche könnte von der „wilden Jagd“ gestohlen und als Leichentuch verwendet werden oder sie könnte sich in der Wäsche verfangen und dann sehr böse reagieren und alles zerfetzen.

Dann machten sich die Wanderer bei bester Stimmung mit brennenden Fackeln auf den Heimweg durch den finsteren Wald. „Sind die Rauhnächte vielleicht nicht doch die Zeit, um loszulassen, sich vom Ballast des alten Jahres zu befreien, böse Geister und Dämonen zu vertreiben und gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen?“, fragte Vorsitzender Josef Gilch beim Abschied.

 
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