Es war im wahrsten Sinne des Wortes eine Straßenkirwa: Der Kirwabaum stand auf der Sigraser Straße, und es kam buchstäblich niemand mehr an ihm vorbei. Bis auf den letzten Platz waren Straße und Kirwaplatz belegt von den vielen Besuchern.
Dort hatte der Sonntag mit einem Freiluftgottesdienst begonnen, den Pfarrer Matthias Ahnert feierte. Musikalisch begleitete ihn der Posaunenchor; einige Kirwamoila und Boum übernahmen Gebete.
Zur "Diätabrundung" nach dem Mittagessen gab es beim Café Heldrich Köichla, im Freien vor den Augen der "Leckermäulchen" gebacken. Schon bald zog aber dann das Kreisliga-Heimspiel des FC Edelsfeld gegen den SV Freudenberg das Interesse auf sich. Nach ihrem 3:0-Sieg hatten es dann auch die Fußballer eilig, an den Kirwabaum zu kommen, denn das Austanzen stand bevor. Alle Teilnehmenden trugen einen Trauerflor zum Gedenken an die völlig überraschend verstorbene Mitorganisatorin der Kirwa in Niederärndt, Melanie Graf.
Schwierig gestaltete sich das Unterfangen, die Straßentanzfläche bei der großen Zahl der Schaulustigen freizuhalten. Dennoch legten 16 Kirwapaare eine kesse Sohle auf den Asphalt und sangen dazu ihre einstudierten Lieder. Zwei Blumensträuße kursierten in der Runde. Ein Strauß enthielt die Botschaft "Ene mene muh und drauß' bist du". Damit mussten Sabrina Grembler und Jan Wolf klarkommen. Der andere Strauß machte Hannah Weber und Simon Strehl zum Oberkirwapaar.
Der Tag der Nachkirwa begann mit einem Weißwurstfrühstück. Schon bald am Nachmittag gab es wiederum kein Durchkommen mehr in der Dorfmitte. Die "Spitzboum" musizierten mal hier, dann dort zwischen den Tischen und Bänken. Mit dem Verkauf von Losen für den Kirwabaum und andere Preise besserten die Kirwaleit' ihre Kasse auf. Die Kinder investierten den einen oder anderen Euro von Oma oder Opa an der Schiffschaukel, der Losbude und am Süßigkeitenstand.
Während andernorts der Kirwabaum noch eine Weile nach dem Fest ins Land grüßen darf, bleibt seine Standzeit in Edelsfeld sehr begrenzt. Noch in der Nacht zum Dienstag wurde er wieder zu Boden gebracht, damit der Verkehr auf der Straße fließen kann und der Zugang zu den örtlichen Geschäften möglich wird.














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