Der Arbeiter-Samariterbund (ASB) im Regionalverband Jura legt in einer Pressemitteilung die Jahresbilanz 2021 der organisierten Ersten Hilfe im Bereich der kommunalen Arbeitsgemeinschaft der Frankenpfalz vor. "Auch wenn durch die Pandemie der Dienstbetrieb an einigen Standorten der Helfer vor Ort (HvO) und First Responder eingeschränkt war, langweilig ist es den ehrenamtlichen Helfern in Betzenstein, Edelsfeld, Vorra, Königstein und Neuhaus im vergangenen Jahr nicht gewesen", steht dort zu lesen. Sie hätten sich stattdessen im großen Umfang im Kampf gegen das Coronavirus bei den Bürgertestungen an den ASB-Schnellteststationen eingebracht.
Auf Anordnung stellten die First Responder in Betzenstein den Betrieb vorübergehend ein. In Königstein und Edelsfeld alarmierte sie die Leitstelle zeitweise nur bei bestimmten Meldebildern. "Auch wollten Freiwillige unter den gegebenen Umständen in den heißen Phasen für sich das Ansteckungsrisiko nicht eingehen", schreibt der ASB.
Woche für Woche in Edelsfeld getestet
Für die Gruppe in Betzenstein, die erst im Mai wieder "ans Netz ging", bilanziert der ASB 55 Einsätze. Die Aktiven übernahmen Dienste an der Schnellteststation in Plech. Ähnlich die First Responder in Edelsfeld: Sie rückten 2021 nur 44 Mal aus, testeten dafür aber Woche für Woche in ihrem Heimatort.
Mehr Einsätze gegenüber dem Vorjahr weisen die Statistiken dagegen an den anderen drei Standorten aus. Die Königsteiner Gruppe half 93 erkrankten oder verletzten Personen und damit 18 mehr als 2020, obwohl auch hier der Dienstbetrieb eingeschränkt war. Auf 100 Einsätze kamen die „Firstis“ in Vorra, die in früheren Jahren in der Regel unter der Hundertermarke geblieben waren. Auch hier engagierten sich die Freiwilligen in ihrer Corona-Schnellteststation.
Lange Anfahrten für Rettungswagen
Dazu fanden die ASB-Ersthelfer in Neuhaus an der Pegnitz kaum Zeit. Mit 286 Einsätzen, die von der Integrierten Leitstelle und der Hausnotrufzentrale angefordert wurden, waren sie ausgelastet. Und hier gab es mehrmals lange Zeiten zu überbrücken, bis der Rettungsdienst zur Stelle war. Sogar aus Gräfenberg, Eschenbach in der Oberpfalz oder Waischenfeld kamen Rettungswagen ins Pegnitztal, weil näher gelegene Standorte keine Fahrzeuge zur Verfügung hatten.
"Von der Kopfplatzwunde bis zum Herz-Kreislaufstillstand, Notarztzubringer, Einsätze in unwegsamen Geländen, Verkehrsunfälle, Feuerwehreinsätze oder Tragehilfen - die Einsatzszenarien waren an allen Standorten vielseitig", berichtet der ASB. Er bezeichnet die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen - ADAC-Luftrettung, Bergwacht, BRK, DRF, Malteser, Feuerwehren - als reibungslos.
Unterstützung bei den Nachbarn
Hin und wieder rückten die Ersthelfer auch in andere Leitstellengebiete aus, um zu unterstützen. Königstein fuhr einmal nach Velden, Vorra immer wieder nach Hirschbach oder Neuhaus mehrmals Richtung Plech, Betzenstein oder Ranna.
Der Dienst beinhaltet mitunter auch belastende Einsätze. Nach solchen Situationen standen die Ansprechpartner der Psychosozialen Notfallversorgung innerhalb und außerhalb des ASB zur Verfügung, heißt es in der Pressemitteilung.
Jahresbilanz 2021 der First Responder
- Edelsfeld: 44 Einsätze
- Königstein: 93 Einsätze
- Neuhaus/Velden: 286 Einsätze
- Vorra: 100 Einsätze
- Betzenstein: 55 Einsätze
In Edelsfeld, Königstein und Vorra organisiert den Dienst die örtliche Feuerwehr in Kooperation mit dem ASB-Regionalverband Jura; an den Standorten Betzenstein und Neuhaus/Velden ist der ASB Betreiber und Durchführender.
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