Edelsfeld
03.09.2024 - 17:12 Uhr

Kein Durchkommen mehr bei der zünftigen Straßen-Kirwa in Edelsfeld

Der Kirwabaum in Edelsfeld ist der letzte, der im Gebiet der Gemeinde aufgestellt wird, und der erste, der wieder verschwindet. Seine kurze Standzeit "verdankt" er dem ungewöhnlichen Schauplatz der Kirwa.

Der Ort Edelsfeld feiert im wahrsten Sinne des Wortes eine Straßen-Kirwa. Auf der Sigraser Straße steht der Baum, um den herum drei Tage lang der Festbetrieb abläuft. Wenn die letzten Gäste gegangen, Tische und Bänke zusammengeklappt sind, dann wird auch der Kirwabaum gefällt, damit am Morgen das alltägliche Leben wieder seinen Gang aufnehmen kann.

Die Kirwaleut' und alle Mitstreiter um den Kirwachef Mario Heldrich hatten für das Wochenende schönes Wetter bestellt und bekommen. Am Freitag ging es los. Disc-Jockey Eismann und die Gruppe In Rage heizten mächtig ein, wenn auch manchmal etwas laut. Am Samstag gab es da keinen Verdruss, als "Die Spalter" aufspielten. Da stand dann auch schon ein prächtiges Exemplar eines Kirwa-Baumes aus heimischen Wäldern schön geschmückt und fast so hoch wie der benachbarte Turm der evangelischen Kirche St. Stephanus.

Beim sonntäglichen Freiluftgottesdienst am Kirwaplatz gab es ein Wiedersehen mit der früheren Edelsfelder Pfarrerin Ulla Knauer. Musikalisch brachte sich der Posaunenchor ein, Kirwamoila und Kirwaboum gestalteten den Gottesdienst mit.

Zeitweise ruhig wurde es auf dem Kirwaplatz, als am Hahnenkamm das Heimspiel des FC Edelsfeld gegen den TuS/WE Hirschau angepfiffen wurde. Für die Gastgeber sprang bei sommerlicher Hitze am Ende ein Unentschieden heraus. Da einige Fußballer auch Kirwaburschen sind, bekamen sie erst einmal eine Verschnaufpause zugestanden, bevor die Kirwapaare vom Sportplatz in die Dorfmitte von Edelsfeld zogen.

Einigermaßen schwer fiel es, angesichts der vielen Schaulustigen die Tanzfläche auf der Straße freizuhalten. Trotz der beengten Platzverhältnisse legten die Kirwapaare eine kesse Sohle aufs Pflaster und sangen dazu ihre einstudierten Lieder. Zwei Blumensträuße kursierten derweil in der Runde. Einer davon enthielt die ernüchternde Botschaft "Leider nicht". Mit dem anderen Strauß avancierten Lorena Tilgen und Lukas Held zum Oberkirwapaar. Nach anstrengenden 32 Minuten hatte ein Schuss das Austanzen beendet und die Paare erlöst. Die Unterhaltung der Gäste beim weiteren Festbetrieb übernahm die Gruppe "In oiner Dur".

Die Nachkirwa am Montag begann mit einem Frühschoppen und Weißwürsten im Zelt und in der Wirtsstube. Schon bald am Nachmittag füllten sich dann die vielen Plätze, und es gab kein Durchkommen in der Dorfmitte mehr. Die "Spitzboum" zwängten sich zwischen Tischen und Bänke hindurch, um allen Gästen ihre Musik nahezubringen. Noch in der Nacht zum Dienstag rückten dann Fachleute an, die den Kirwabaum in die Waagrechte brachten. Am Morgen sollten ja der Zugang zu den örtlichen Geschäften wieder möglich sein.

 
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