Helfer vor Ort oder auch First Responder überbrücken in Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit Basismaßnahmen der Ersten Hilfe. An fünf solchen Gruppen ist der Regionalverband Jura des Arbeiter-Samariterbunds beteiligt. Während die örtlichen Feuerwehren als Träger in Edelsfeld, Königstein und Vorra vom ASB unterstützt werden, ist er in Betzenstein und Neuhaus/Velden selbst der Betreiber. Die Einrichtungen finanzieren sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge; die Helfer engagieren sich unentgeltlich.
Große Freude herrschte in Königstein über ein durch Spenden finanziertes Einsatzfahrzeug. Der gebrauchte VW Tiguan wurde in Eigenregie einsatztauglich hergerichtet und löste damit das vor fünf Jahren zum Start beschaffte Auto ab. „Die übliche Feier dazu musste leider aufgrund der bekannten Situation ausfallen", bedauert Gruppenleiter Marco Specht. Gerne hätten er und seine 13 Kräfte das Auto öffentlich vorgestellt.
Es blieb aber nicht bei dieser einen guten Nachricht für die Forst Responder in Königstein.Bei der Internet-Abstimmung über den Förderpreis der Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg schaffte es die Gruppe fast nach ganz oben. Der zweite Platz bescherte den Königsteinern eine Prämie von 2.500 Euro.
In Edelsfeld - dort arbeiten die Esrthelfer ebenfalls unter dem Dach der Feuerwehr mit dem ASB als Kooperationspartner - registrierte der Leiter Manfred Rupprecht im vergangenen Jahr den 200. Einsatz seit Indienststellung am 1. Januar 2018. „Für den Umstand, dass wir nur an Abenden und Wochenende zur Verfügung stehen und wegen der Pandemie für Wochen komplett vom Netz waren, eine beachtliche Zahl“, erklärt er. Auf die neue Situation mit dem Coronavirus hätten sich die Helfer gut eingestellt durch zusätzliche Schutzausrüstung, Schulungen und noch größere Vorsicht. Dennoch haben sich die Freiwilligen in Edelsfeld angesichts der Gefahrenlage dazu entschieden, aktuell den Dienst ruhen zu lassen. Es gehe eben auch um den Schutz der Helfer und ihrer Angehörigen. Beteiligt hat sich die 13-köpfige Gruppe im vergangenen Jahr nicht nur an einem Kinderbasar, der ihr eine Spende einbrachte, sondern auch an einer Schulung zur Technischen Hilfe an einem Unfallfahrzeug in Sulzbach-Rosenberg.
Die Meldebilder und Geschehnisse konfrontierten die First Responder mit einem breiten Spektrum. Freizeitunfälle, auch im unwegsamen Gelände, gehörten ebenso dazu wie Herz-Kreislauf-Stillstände, Schlaganfälle, Verbrühungen, Stürze aus großer Höhe, eingeklemmte Personen oder ein Fremdkörper in den Atemwegen eines Kindes. Erste Hilfe bedeutet manchmal auch nur, Menschen aus einem Gefahrenbereich zu bringen; zum Beispiel bei zwei Bränden in Neuhaus an der Pegnitz.
Gut funktioniert hat aus der Sicht des Arbeiter-Samariterbunds die Zusammenarbeit der Ersthelfer mit anderen Rettungsdiensten und Organisationen wie Bergwacht, Luftrettung und Feuerwehren. Das zeige sich dann auch, wenn Hubschrauberbesatzungen nach einem technischen Defekt „gestrandet“ sind und zurück zur Station gefahren werden.
Ein Rekordjahr verzeichnete die Gruppe in Neuhaus/Velden mit 247 Einsätzen, rund 40 mehr als 2019. Nahezu täglich und rund um die Uhr versorgte sie hauptsächlich die Gemeinden Neuhaus, Velden und Hartenstein. 75 Einsätze fuhren die First Responder Königstein, 69 absolvierten die Helfer in Vorra. Für Betzenstein und Edelsfeld stehen jeweils 53 Einsätze zu Buche.
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