Eschenbach
07.05.2025 - 16:26 Uhr

Autorenlesung über Krebs in der Stadtbibliothek Eschenbach

Die Eschenbacher Stadtbibliothek organisierte eine Lesung zum Thema Krebs. Der Autor, Karl Heinz Kristel, berichtet in seinem Werk über die Erkrankung seiner Ehefrau.

Zu einer berührenden, aber stellenweise auch nur schwer zu ertragenden Autorenlesung mit Karl Heinz Kristel lud die Stadtbibliothek Eschenbach am vergangenen Montag ein.

Kristel war selbst gelernter Krankenpfleger, unterrichtete an Krankenpflegeschulen in Deutschland und der Schweiz und war später auch Leiter einer Krankenpflegeschule. Seine Frau Annekathrin arbeitete als Palliativschwester in Neustadt/WN und begleitete während ihrer Zeit dort zahlreiche schwer kranke Menschen.

Dann der Schock: Annekathrin erhält selbst die Diagnose Krebs. Für die Familie mit zwei Töchtern beginnt eine schwierige Zeit zwischen Verzweiflung, Hoffen und Bangen, bis sie den Kampf gegen den Krebs letztendlich nach sieben Monaten verliert.

Für Karl Heinz Kristel ist ein Leben ohne seine geliebte, lebenslustige und starke Frau kaum vorstellbar, und er fällt in ein tiefes Loch, aus dem er nur langsam wieder herausfindet, zunächst mit Hilfe einer Reha zur Trauerbewältigung und später auch durch das Schreiben.

So entsteht über mehrere Jahre das Buch „Annekathrin hat Krebs – Hört nicht auf mit mir zu lachen“. Es erzählt die Geschichte einer starken und humorvollen Frau, aber auch von der Liebe und Wertschätzung eines Mannes gegenüber dieser, seiner Frau. Unheimlich berührend - und doch sind die Schilderungen oft nur schwer zu ertragen.

Etwa 500.000 Menschen erkranken jährlich an Krebs, fast jeder zweite ist irgendwann im Laufe seines Lebens davon betroffen, dennoch hat diese Krankheit nicht wirklich einen Platz in der Mitte der Gesellschaft. Unfassbar wertvoll für Patienten und Angehörige sind dabei ambulante und stationäre Einrichtungen der Palliativmedizin und des Hospizwesens. Kristel ist es ein besonderes Anliegen, diese Einrichtungen der breiten Bevölkerung näher zu bringen und bekannter zu machen.

Der Eintritt für die Veranstaltung war frei, die Stadtbibliothek bat um Spenden. Der Erlös geht an den Ambulanten Hospizdienst der Malteser in Weiden und Neustadt/WN, der um eine Kinderpalliativstation erweitert werden soll.

 
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