Schlamm im Rußweiher bleibt ein Dauerthema in Eschenbach. Im April ist die nächste Behandlung mit dem Schlammlöser „Schlixx“ geplant, allerdings könnte das auch Folgen für die anstehende Badesaison in bestimmten Bereichen des Rußweihers haben.
Alois Fischer, Abteilungsleiter für den Landkreis Neustadt/WN beim Wasserwirtschaftsamt Weiden, verrät, dass die nächste Maßnahme für die Anwendung mit „Schlixx“ im kleinen Rußweiher für den 15. April geplant sei. „Momentan wird das Einbringen von Entschlammungsmitteln untersucht. Deswegen wird bei der diesjährigen erneuten Anwendung (...) zur Sedimentreduktion im kleinen Rußweiher ein begleitendes Monitoring durchgeführt, das auch mit dem Landesamt für Umwelt abgestimmt wurde“, teilt der Abteilungsleiter auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien mit.
Das Vormonitoring sei bereits angelaufen, und für die Einbringung des Mittels seien ab dem 15. April drei Tage vorgesehen. Danach gelte ein absolutes zweitägiges Badeverbot für den kleinen Rußweiher, erklärt Fischer. Das dürfte im April noch kein Problem sein. „Es gilt danach ein Badeverbot von zwei Monaten in den Bereichen, wo das Mittel eingebracht wurde, plus ein Sicherheitsbereich von 25 Metern und dem notwendigen Abstand zu den Seerosen-Beständen“, erläutert er. Sollte „Schlixx“ also beispielsweise auch in den Einstiegsbereichen des kleinen Rußweihers eingebracht werden, was laut Fischer durchaus notwendig sein könnte, gelte ein Badeverbot in diesem Bereich bis in den Juni.
„Es wird zu Einschränkungen im Bereich Hexenhäusl und Campingplatz kommen. Wir werden die Anlieger und Camper zeitnah informieren“, bestätigt Bürgermeister Peter Lehr. Der Badebetrieb des Freibads Rußweiher werde nicht beeinträchtigt, teilt er mit. „Die Behandlung dieses Bereichs ist für kommendes Jahr geplant“, sagt Lehr.
Längst hat sich der Stadtrat für das Mittel „Schlixx“, das den Schlamm lösen soll, entschlossen. Doch die erste Einbringung im September 2016 war nicht sehr erfolgreich, gibt auch Bürgermeister Peter Lehr zu: „Damals hatte das Mittel nicht den gewünschten Effekt, da kurz danach eine Gewässerzulassung aus dem Obersee erfolgte. „Die bisherigen Erfahrungen seien aber aufgrund von methodischen Problemen bei der letzten Anwendung noch nicht repräsentativ“, teilt Fischer mit.
Für Lehr ist „Schlixx“ die einzige Möglichkeit, die Schlamm-Massen zu bekämpfen. Wie viel Schlamm oder ob im Jahr 2018 extrem viel entstanden sei, will er nicht einschätzen. „Die Menge an Schlamm ist nicht genau bestimmbar. Die Masse verdrängt das Wasser“, sagt er. Der Schlammabbau sei auch im Sinne der Angler, die sich zuletzt über den Zustand des Rußweihers beklagten.
Situation in Pressath und Tremmersdorf
In Pressath muss die Haidenaab alle paar Jahre ausgebaggert werden. "Die entstehenden Anlandungen sind aber normal, das bringt die Haidenaab mit sich. Der Rückstau darf wegen der Überschwemmungsgefahr nur nicht zu groß werden", erklärt Bürgermeister Werner Walberer. Unterschiedliche Auffassungen zwischen der Stadt Pressath und dem Wasserwirtschaftsamt Weiden gibt es allerdings bezüglich der Schlamm-Insel, die im Dezember 2018 vom Wasserwirtschaftsamt nur teilweise abgetragen wurde. "Hier hätte ich mir schon gewünscht, dass die komplette Anlandung abgetragen wird. Aber das Wasserwirtschaftsamt war der Ansicht, dass die getroffenen Maßnahmen ausreichend sind", sagt Walberer.
"Die letzte Ausbaggerung in Pressath wurde durch das Straßenbauamt Amberg-Sulzbach unter fachlicher Betreuung und Aufsicht des Wasserwirtschaftsamtes Weiden durchgeführt", sagt Fischer vom Wasserwirtschaftsamt. Zum Zeitpunkt teilt er mit: "Als regelmäßig können diese Arbeiten nicht bezeichnet werden. Sie richten sich nach der jeweiligen spezifischen Erfordernis im Rahmen der Gewässerunterhaltung."
Bedarf sieht auch Speinsharts Bürgermeister Albert Nickl: "Die Creußen in Tremmersdorf müsste dringend ausgebaggert werden." Wann das letzte Mal der angesammelte Schlamm beseitigt wurde, kann Nickl nicht genau sagen. "Bestimmt acht oder sogar zehn Jahre", erinnert er sich. Mit dem Wasserwirtschaftsamt stehe er in Kontakt. Das will ein langfristiges Konzept ausarbeiten. Nickl weist aber auf die Dringlichkeit hin.
Fischer schreibt über die allgemeine Verpflichtung des Wasserwirtschaftsamtes dass Sedimentablagerungen, die im Grunde naturbedingt erfolgen und durch menschliches Zutun auftreten können, im Rahmen der erforderlichen Gewässerunterhaltung dort beseitigt werden, wo das Wasserwirtschaftsamt Weiden gesetzlich verpflichtet sei. Für eine Vielzahl von kleineren Gewässern seien aber zum Beispiel die Kommunen selbst verantwortlich.
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