Bürgermeister Reiner Gäbl leitete zuversichtlich in die einzig erforderliche Haushaltsdebatte für das Jahr 2020 ein: „Einvernehmlich hatten wir uns im Marktrat darauf verständigt, den Haushalt noch vor den Wahlen aufzustellen.“ Darauf stellte der Kämmerer das umfangreiche Werk vor. Die Gesamtsumme von 15,2 Millionen Euro bedeuteten: „Wir kommen nicht ohne Kreditaufnahme aus und benötigen heuer noch eine Million Euro.“
Helm sah die Ursache des erstmaligen Überschreitens der 6-Millionen-Euro-Grenze im Verwaltungshaushalt im Heimatfest und dem großen Vermögenshaushalt, „der sich auch im Verwaltungshaushalt auswirkt, weil die Kommune Vorsteuer abzugsberechtigt ist“. Mit einem Rückblick bis ins Jahr 2009 listete Helm die größten Einnahmeposten auf. Während sich die Grundsteuer-Einnahmen (268 000 Euro) und die Benutzungsgebühren für den Friedhof konstant gestalteten, befände sich die Gewerbesteuer (650 000 Euro) auf einem hohen Niveau. Weil zudem die Umlage sinke, müssten nach 126 000 Euro im Vorjahr nur mehr 69 000 Euro als Umlage abgeführt werden.
Zur wichtigsten Einnahmequelle entwickle sich der Anteil an der Einkommenssteuer (1,4 Millionen Euro), denn auch die Schlüsselzuweisung verringere sich in 2020 auf 1,07 Millionen Euro nach 1,2 Millionen Euro im Vorjahr. Von 996 000 Euro steige zudem jener Posten, in dem die Kreisumlage enthalten sei, auf nunmehr 1,1 Millionen Euro.
Anteilsmäßig entfielen 42 Prozent der Ausgaben auf den Verwaltungs- und Betriebsaufwand, wobei das Personal mit 20 Prozent fast ebenso hoch ausfalle, wie die Kreisumlage (19 Prozent). Die Zuführung zum Vermögenshaushalt (542 000 Euro) entspräche einem Anteil von 9 Prozent.
Von einem „erneuten Rekordhaushalt“ (über 9 Millionen Euro) sprach der Kämmerer bezüglich des Vermögenshaushalt. Als größte Posten nannte Helm die beabsichtigte Kreditaufnahme (11 Prozent), eine Rücklagenentnahme (31 Prozent), Zuweisungen (39 Prozent) und jene Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt, welche sich hier mit 6 Prozent auswirke.
Knapp drei Viertel der Ausgaben fließe in Baumaßnahmen, wozu der Experte „die wirklich größeren Sachen“ mit Kosten ab 100 000 Euro anführte. Dazu streifte Helm die Planungskosten für das neue Feuerwehrhaus (110 000 Euro), die Spiel- und Badelandschaft am Atzmannsee (400 000 Euro) sowie die Sanierung des Gästehaus (1 Million Euro). Weil hierfür auch im Jahr 2021 nochmals 1,5 Millionen Euro im Eslarner Investitionsplan stünden, könne der Marktrat heuer Aufträge über 2,5 Millionen für das Gästehaus vergeben.
Der Kämmerer ging auf die noch ausstehenden Schlussrechnungen zur Neugestaltung des Tillyplatzes ein. Aufgrund der bislang geleisteten Teilzahlungen rechnete er mit noch eingehenden Forderungen von knapp 700 000 Euro. Der Ausbau der Brennerstraße tauche zwar kassenwirksam erst im nächsten Jahr im Haushalt auf, doch wolle sich die Gemeinde noch heuer vorbereitend um die Erneuerung der Leitungsnetze bemühen.
Über den Ansatz für das kommunale Förderprogramm mit 130 000 Euro kam Helm auf jene 300 000 Euro Haushaltsmittel für den Ausbau und die Erschließung verschiedener Straßenzüge zu sprechen. Konkret nannte er den Tulpenweg, sowie Regensburger, Zöllner- und Waidhauser Straße . Für die Ertüchtigung der Kläranlage sei Eile geboten: „Das müssen wir zügig vergeben und bis 2021 fertig werden, weil die Maßnahme nach den Richtlinien gefördert werden soll.“ Gleiches gelte für die Quellsanierungen und die Sanierung des Hochbehälters auf dem Stückberg (1,15 Millionen Euro).
Mulcher, Minibagger mit Tieflader und Drei-Seiten-Kipper als neue Fahrzeuge für den gemeindlichen Bauhof würden mit Gesamtkosten von 100 000 Euro veranschlagt. Satte 1,3 Millionen Euro verschlinge der Internetausbau (bei erwarteten 90 Prozent Zuschuss), so dass Helm die Gesamtsumme der Investitionen mit 8,859 Millionen Euro angab. Außerdem peile die Marktgemeinde die Tilgung eines heuer auslaufenden Darlehens mit Zinsbindung in Höhe von 223 000 Euro an. Trotz alledem sei eine Zuführung von 30 000 Euro als Rücklage eingeplant.
Kurz und bündig fielen vor den einmütig gefassten Beschlüssen die Resümees der Fraktionen aus. Für die CSU bestätigte Wolfgang Voit: „Man merkt, dass du das sehr gut unter Kontrolle hast. Wir können uns alle freuen, so einen Kämmerer zu haben.“ Mit dem Schlagwort „solide“ bestätigte auch Siegfried Wild für die SPD eine Zustimmung, während Eduard Forster von den Freien Wählen resümierte: „Das passt.“
Das Schlusswort gehörte Bürgermeister Gäbl: „Welche Summen hier im Raume stehen, was wir geschafft haben und wo wir vorausschauend investierten, waren letztendlich immer Entscheidungen, die von einer Mehrheit im Gemeinderat getragen wurden.“ Funktionieren könne es nur, wenn man zusammenspiele. Weil auch der Marktrat sich geschlossen hinter diese Worte stellte, gab es ein extra Lob Gäbls: „Für diese solidarische Zusammenarbeit bedanke ich mich ganz herzlich.“
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