Manche haben schon darauf gewartet: Heuer wird die Asphaltkapelle in Etsdorf für den Advent und die Weihnachtstage wieder mit einem Christbaumkugelhimmel geschmückt. Der Erbauer der Kapelle, der aus Etsdorf stammende Künstler Wilhelm Koch, hatte ja angekündigt, dass es die Aktion alle zwei Jahre geben soll. Nachdem 2023 pausiert worden war, ist es heuer wieder soweit.
"Wir bereiten uns jetzt schon vor, damit am 1. Advent alles fertig ist", sagt Wilhelm Koch. "Beim Auf- und Abhängen gehen immer Kugeln kaputt. Wer Kugeln ausmustern würde, kann sie uns spenden. So können sie noch ein paar Weihnachtszeiten in geselliger Runde miterleben und den Lebensabend mit Schicksalsgefährten gemeinsam verbringen." Bei der Aktion wird im Inneren der Kapelle ein Netz aus rund 1500 bunten, schimmernden Christbaumkugeln aufgehängt. Die so geschmückte Kapelle zog in der Vergangenheit - besonders in der Corona-Zeit - zahlreiche Sonntagsspaziergänger und Wanderer an.
Die Kugeln können jederzeit in der Kapelle, die keine Tür hat, abgelegt werden. Die Asphaltkapelle steht seit 2002 am Waldrand nördlich von Etsdorf (Gemeinde Freudenberg). Sie ist ein besonderes Bauwerk, weil sie komplett aus Bauteilen besteht, die aus Asphalt gegossen sind. Der Innenraum ist sehr dunkel und wird erleuchtet durch drei kleine Glasfenster in den Ampel-Farben rot, gelb, grün, die in ein Kreuz eingelassen sind.
Wilhelm Koch überlegt, die Christbaumkugelaktion mit einer kleinen Feier zu begleiten - allerdings nicht in der alles andere als "staaden Zeit" vor Weihnachten, weil es da ohnehin zu viele Feiern gibt. "Vielleicht machen wir im neuen Jahr einen kleinen Punschabend, da haben wir aber noch keinen Termin festgelegt", sagt er. Um die Kapelle kümmert sich der Verein der Freunde der Glyptothek, dessen Vorsitzender Wilhelm Koch seit der Gründung im Jahr 2007 ist. Höhepunkt des Vereinsjahres ist immer das Asphaltkapellenfest am ersten Sonntag im Mai.
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