Sie wirkt immer noch ein bisschen skurril: die Statue, die Angela Merkel sitzend auf einem Pferd zeigt und vor dem Tempelmuseum in Etsdorf steht. Als das Werk, das aus einem 3D-Drucker stammt, in dem kleinen Dorf aufgestellt wurde, war das Medieninteresse enorm. Die Süddeutsche Zeitung und die Welt berichteten auf ihren Kanälen genauso darüber wie das Handelsblatt, das einen Youtube-Beitrag veröffentlichte. Viel Presse. Viel Aufmerksamkeit, die allerdings nur von kurzer Dauer war. Nach kurzer Zeit verschwand das Reiterstandbild aus recyceltem Leichtbeton wieder aus dem überregionalen medialen Fokus.
Viel nachhaltiger dürfte da schon das Foto vom Kunstwerk sein, das nun dem Wikipedia-Artikel über Angela Merkel angehängt worden ist. Wer bei dem Eintrag über die scheidende Bundeskanzlerin bis zur Kategorie „Darstellung in Literatur und Kunst“ scrollt, wird auf die „Reiterstatue Angela Merkel, 3D-Druck-Plastik aus Leichtbeton von Wilhelm Koch“ aufmerksam gemacht, wie es auf der Internetseite heißt. Das Standbild ist eines von acht Beispielen, wie Merkel in Romanen, Filmen und Werken der bildenden Kunst dargestellt wird. „Auffällig an diesen Werken ist eine eher kritische Distanz zur Figur der Kanzlerin“, heißt es dabei im Wikipedia-Eintrag.
Die Plattform für das Foto aus Etsdorf könnte nicht besser sein. Es ist zwischen zwei ikonischen Aufnahmen platziert. Unterhalb des Reiterstandbilds ist Merkel mit dem ehemaligen US-Präsident Barack Obama bei der Verleihung der Presidential Medal of Freedom (2011) zu sehen. Oberhalb ist ein Bild von der Bundeskanzlerin in ihrer bekanntesten Pose mit Merkel-Raute zu sehen.
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