Spätestens als die guten Wetteraussichten für den Sonntag feststanden, war klar, dass die inzwischen 22. Ausgabe des Hoffestes wieder eine gelungene Veranstaltung in der Etzenrichter Dorfmitte garantieren würde. Wie fast bei allen Auflagen in den mehr als zwei Jahrzehnten auf dem Terrain um die denkmalgeschützten Fachwerkgebäude herrschte vom späten Vormittag bis zum Einbruch der Dunkelheit eine tolle Stimmung. „Zählbar sind die Gäste gar nicht mehr, ständiges Kommen und Gehen macht eine genau bezifferte Einschätzung unmöglich, zunehmend kommen Radler und E-Biker aus allen Richtungen zu uns, die Parkplätze rundum sind ausgelastet“, berichtet Hausherr Thomas Beutner. Bei ihm und seiner Ehefrau Cathrin liefen die Fäden der ausgeklügelten Organisation zusammen.
Die Junior-Chefs beim bekannten Gemüsebauern haben seit 2022 die Hauptverantwortung. Senior Hans Beutner wirkt nach wie vor topfit und arbeitet beim Fest wie im Tagesgeschäft mit Rat und Tat fleißig mit. Wahrscheinlich ist es die Mixtur, die für die alljährlich überragende Resonanz sorgt.
Regionale Produkte und Feststimmung
Das Hoffest lebt vom ausgefeilten Gesamtkonzept, ist inzwischen eine Mischung aus dem Vorstellen des breitgefächerten Angebots aus den eigen erzeugten, hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten aus der Region, verbunden mit Tipps für die Zubereitung bis hin zu der Feststimmung vergleichbar mit einem Erntedank- oder Oktoberfest im Bierzelt aber auch im Außenbereich. Besonders der Randbereich, rund um die Ferienhäuschen, war mit seinen sonnigen Flächen und Nischen zum Biergarten gestaltet. Und Thomas Beutner weiß, was er will, wenn er zu seinem Kerngeschäft sagt: „Unsere Kundschaft schätzt das gut sortierte Angebot aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus unserem eigenen Anbau. Dazu geben wir Tipps für die Zubereitung.“ Die Kraut- und die Kürbisernten fielen nach der Auskunft der Beutners gut aus, der Fortsetzung des Hofverkaufs in Regie der 92-jährigen Seniorchefin Frieda Beutner steht somit nichts im Wege. Thomas Beutner bedient seine Kundschaft auf dem Bauernmarkt am Mittwoch und Samstag in Weiden. Jeweils am Donnerstag steht der Verkaufswagen in Tirschenreuth und der hofeigene Bauernmarkt findet jeweils freitags statt.
Sonntag pünktlich um 11.30 Uhr war der im Vorjahr wieder fit gemachte historische Backofen auf optimale Betriebstemperatur hochgefahren, die wartenden Gäste wurden vom eingespielten Serviceteam mit leckeren Braten und Zwiebelkuchen versorgt. Bratwürste, Kürbissuppe, am Nachmittag Pizzabrot und Zwiebelkuchen und andere leckere kulinarische Genüsse komplettierten die Speisekarte. Rekordverdächtig fiel das Kuchenbuffet mit rund 100 Variationen aus, die Auswahl erfüllte fast alle Wünsche.
Unterstützung durch Familie und Freunde
Die Weine aus dem Burgenland erfreuten wiederum Beliebtheit. Georg Glöckl, die Familie Beutner pflegt mit den Burgenländern seit Generationen eine intensive Freundschaft, war mit seiner Familie angereist und die Österreicher dekorierten wie schon so oft mit Know-How und Geschmack nicht nur den „Zwitscherkeller“ sondern widmeten sich der themenorientierten Ausgestaltung der ganzen Fläche um das 1909 erbaute Bauernhaus. „Verlass war auf meine inzwischen vielköpfigen Mannschaft aus Familie und Freunden“, lobte Beutner das Serviceteam an Backofen, am Grill, an der Schänke, am Kuchen-, Gemüse und Obstverkauf, sieht mit dem gelungenen Fest auch eine Werbemaßnahme für sich und andere Direktvermarkter. So hatte die Mosterei Bernhard aus Steinach einen Stand mit ihren Erzeugnissen aufgebaut. Für die Kinder war eine knallbunte Hüpfburg am Eingang des Hofes aufgebaut.
Zur Gästeliste zählte Veronika von Quast, Schauspielerin und Sängerin aus München und gab ein besonderes Kompliment: „Mich fasziniert, dass ein solches Fest auf Grundlage der Zusammenarbeit einer Familie, unterstützt vom Freundeskreis, organisiert werden kann. Es stimmt alles für Leib und Seele bei diesem Festl.“
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