Rechtzeitig zum Start der Wachsaison am Pfingstsamstag war die neue Wasserrettungsstation am Fichtelsee fertig. In kleiner Runde wurde sie feierlich in Betrieb genommen. Die Flagge wurde gehisst und der evangelische Pfarrer Günter Daum sowie sein katholischer Amtskollege Ferdinand Weinberger erteilten der Anlage den kirchlichen Segen.
Die Station wird an den Wochenenden und Feiertagen besetzt sein. Jahr für Jahr sorgen die Mitglieder bis in den Herbst hinein dafür, dass Besucher, Badegäste, Bootsfahrer und Wanderer sich auf und um den See sicher fühlen. Die bisherige Unterkunft entsprach allerdings nicht mehr den Anforderungen einer modernen Wasserrettung.
Video-Überwachung
Durch die neue, moderne, mit optimaler Technik ausgestattete Station haben die Retter auf zwei Wachbalkonen eine gute Sicht auf den südlichen See, während der nördliche Teil durch Video-Überwachung eingesehen werden kann. Dem unermüdlichen „Motor des Projekts“, dem Kreisvorsitzenden der Wasserwacht Hans Joachim Seibel, standen die Freude und der Stolz über das neue Gebäude ins Gesicht geschrieben. „Bis zuletzt haben wir geputzt, geschraubt und eingerichtet“, sagte er und dankte allen Unterstützern für die Mithilfe. Bernd Deyerling, der gleich in doppelter Funktion geholfen hat - als Bauleiter und Eigentümer des Hotels - wurde für sein Engagement mit der Ehrentafel für außergewöhnliche Förderung der Wasserwacht Bayreuth ausgezeichnet.
„Bis zuletzt haben wir geputzt, geschraubt und eingerichtet.“
Der Kreisvorsitzende blätterte in der Geschichte der Wasserrettung am Fichtelsee, die schon im Jahr 1978 begann. Immer wieder mussten Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden. 2016 wurde Antrag auf eine neue Wachstation gestellt. 2016 wurde Antrag auf eine neue Wachstation gestellt. Endlose Diskussionen, Umplanungen, Kritik begleiteten auch die konfliktreiche Planungsphase und verzögerten die Fertigstellung. Und so sollte es noch über vier Jahre dauern, bis die Wasserrettung in Betrieb genommen werden konnte. Die Baugenehmigung hatte der damalige Landrat Hermann Hübner am 30. April 2020 an seinem letzten Arbeitstag erteilt.
Höhere Baukosten
Die ursprünglichen Baukosten waren auf 375.000 Euro beziffert, die der Landkreis mit 20 Prozent förderte. Da sich aber die Kosten mittlerweile auf 600.000 Euro erhöht haben, will man noch eine weitere Förderung über 45.000 Euro über den Landkreis erreichen. „Die Anträge dazu sind bereits gestellt“, informierte stellvertretender Landrat Klaus Bauer, der die Wichtigkeit der Wasserrettung einmal mehr betonte. Auch alle weiteren Grußwortüberbringer – Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der Vorsitzende des BRK-Kreisverbands Bayreuth, Peter Maisel, und Bürgermeister Sebastian Voit - stimmten ihm zu. Voit wünscht sich, dass sich in Fichtelberg bald eine Wasserwacht-Ortsgruppe gründet.
Zum Baden war es bei der Feierstunde noch zu kalt. Aber die kleine Festgesellschaft konnte abschließend beobachten, wie das Rettungsboot über den See preschte, wozu sogar noch die Sonne durch die Wolken spitzte.
Infos zur neuen Wasserrettung
- Fläche: 250 Quadratmeter auf zwei Ebenen
- Im Erdgeschoss: Behandlungs- und Wachraum, Küche, Dusche und Toilette
- Im ersten Stock: Zwei Ruheräume, zwei Duschen, ein Jugendraum, WCs
- Wachbalkon, Garage
















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