Die Idee kam Ellen Bauer, als sie einen Storch auf dem Nachbarhaus beobachtete. Der Vogel hatte sich klappernd niedergelassen. Sie vermutete, dass dieser auf Nestschau war. Zu gerne wollte sie ihm oder einem anderen gefiederten Freund die Gelegenheit zum Nisten bieten. Das Grundgerüst dazu befand sich bereits auf dem Dach.
Vor etwa zehn Jahren wurde dort die Freileitung zur Stromversorgung entfernt. Den dafür genutzten Dachständer hatte sie nicht abmontieren lassen. „Wer weiß für was man den noch brauchen kann“, war damals ihre Meinung. Jetzt schien ihr dieser wie geschaffen für ein Storchennest. Um sich zu informieren setzte sie sich mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Verbindung, bei dem sie seit geraumer Zeit Mitglied ist. Der LBV habe sich sehr erfreut über die Idee gezeigt und Ellen Bauer mit Anleitungen für den Nestbau versorgt. Wichtig sei Meister Adebar ein freier Anflug zum Horst und eine gute Rundumsicht von dort, ebenso legt er Wert auf ausreichend große Nahrungsgründe im näheren Umkreis. Aus den Daten ging ebenfalls hervor, dass das letzte gemeldete Storchenpaar 1985 auf einem Fabrikkamin in Freihung gebrütet hatte. Die Mitarbeiter des Elektrogeschäfts Bauer, das im selben Haus untergebracht ist, erstellten nach dem Bauplan das neue Storch-Domizil. Mit Rat und Tat stand ihr auch der naturverbundene Raumausstatter Hubert Hausner aus Kohlberg zur Seite. Er kleidete mit seinen zugeschnittenen Weidenruten das Metallgestell aus. Dabei wurde das Nest auch mit weißen Farbklecksen versehen. Die Farbspritzer sollen Kotreste anderer Storchenpaare imitieren, da viele Weißstörche bereits benutzte Nester bevorzugen. Innerhalb nur einer Woche wurde die Idee umgesetzt.
Bereits Schwalbennester unterm Dach
Das Ellen Bauer sich für heimische Wildvögel interessiert, fällt einem an ihrem Haus in der Mühlbergstraße direkt auf: Unter dem Dachvorsprung befinden sich 16 Nistkästen für Schwalben. Die Vögel bauten dort schon immer ihre Nester selbst, nach der Renovierung des Daches im Jahr 2012 brachte Ellen Bauer die ersten beiden Nisthilfen an, vor einem Jahr folgten die weiteren. Innerhalb weniger Tage wurden die angebotenen Nester jeweils belegt. Nun könnten ihrer Meinung nach auch die Störche kommen und sich einen Brutplatz einrichten. Die Garantie, dass sich wirklich ein Vogel einnistet, gebe es natürlich nicht. Das könne auch erst in ein paar Jahren geschehen, hieß es vonseiten der Experten des Landesbundes für Vogelschutz.
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