Freudenberg erlebte einen besonderen Start in ein neues Jahr. Das Corona-Feuerwerk, das im Vorfeld bayernweit für Schlagzeilen und einige Diskussionen gesorgt hatte, begeisterte die Betrachter in der Silvesternacht 2020/21. "Das ganze Dorf war beim Zuschauen mit Abstand getrennt, aber trotzdem miteinander verbunden", freuten sich die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins. Der Verein hatte die Idee zusammen mit dem in Freudenberger wohnenden Pyrotechniker Andreas Scheibl umgesetzt.
Gespanntes Warten um Mitternacht: Zunächst schlug die Turmuhr der Pfarrkirche St. Martin in Wutschdorf Zwölf, danach läuteten die vier Glocken der Kirche das neue Jahr ein. Dabei war es außergewöhnlich still. Nur vereinzelt krachten ein paar Böller, die Privatleute gezündet hatten. Nachdem die Glocken dann verstummt waren, kündigte türkisblaues bengalisches Feuer am Nordhang des Johannisberges das bevorstehende Spektakel an. Die Leuchtfeuer erhellten das ganze Tal, weil die Schneedecke das Licht reflektierte. Danach ging es los - fast zehn Minuten lang zischte eine Rakete nach der anderen in den Himmel und funkelte das Höhenfeuerwerk über dem Dorf. Den schönsten Moment allerdings zauberten die Bewohner des Dorfes in die Neujahrsnacht: Als die letzte Rakete verglüht war brandete in der Stille Beifall auf - aus allen Fenstern, von Balkonen und Terrassen. Die Zuschauer jubelten, jauchzten, pfiffen. "Das war Wahnsinn", freute sich Andreas Scheibl. "Wir konnten den Applaus bis rüber zum Johannisberg hören."
Dem Feuerwerk war Ende November eine Spendenaufruf vorausgegangen. Durch ein Gemeinschaftsfeuerwerk wollte der Heimat- und Kulturverein gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Dafür sorgen, dass es keine Unfälle mit Böllern und Raketen gibt, dazu beitragen dass weniger Feinstaub entsteht und weniger Feuerwerks-Müll auf den Straßen herumliegt. "Diese Ziele haben wir alle erreicht", freute sich der HKV. Die Luft blieb im Vergleich zu den Vorjahren ungewöhnlich klar, Müll lag überhaupt nicht herum und die Zuschauer hielten sich, nach allem was bisher bekannt ist, auch brav an die Ausgangssperre. Bei der vier Wochen andauernden Spendenaktion waren rund 800 Euro zusammengekommen. Etwa 20 Prozent davon sollen der Jugendarbeit der Feuerwehr Freudenberg-Wutschdorf zugute kommen, die HKV-Vorstandschaft hat bereits angekündigt, die Spende im Frühjahr zu übergeben und ordentlich aufzurunden.
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