Mensch war das schöi! Das Rhythmusgefühl und der lautmalerische Oberpfälzer Dialekt standen im Mittelpunkt einer Rundreise des stellvertretenden Bezirksheimatpflegers Florian Schwemin zu einigen Schulen im Landkreis Amberg-Sulzbach – nach Freudenberg, Hirschau, Kümmersbruck und Schnaittenbach. Schwemin hatte den Musiker Sebastian Gröller dabei, der die Lieder für die Kinder-CD des Bezirks Oberpfalz mit dem Titel "Iwe, àffe, unte, oi" arrangiert hat. Zusammen mit noch einigen anderen Musikanten holten sie die Kinder aus ihren Klassenzimmern, um zum Start des Schuljahres gemeinsam zu musizieren.
Kinder schier begeistert
"Iwe, àffe, unte, oi, ja dou wirds da zwoaraloi! Hinte, viire, wieder zruck, jedes hout saa Muck", lautete eine Liedzeile. Die Oberpfälzer Volksmusik ist reich an Kinderliedern. Mit der CD will der Bezirk dieses Kulturgut fördern. Die Aufnahmen sollen Einblicke in die regionale Volksmusik und deren Bandbreite geben und zu einem spaßigen, kreativen und gemeinsamen Musizieren auf Basis der regionalen Musikkultur einladen. Die Kinder ließen sich da nicht zweimal bitten: Sie sangen lautstark mit und waren schier begeistert.
"Es war toll, weil wir auch zur Musik tanzen durften", freute sich zum Beispiel Samira aus der ersten Klasse. "Mir hat gefallen, dass die Musiker mit verschiedenen Instrumenten gespielt und uns auch die Namen verraten haben", sagte Viertklässler Connor. Und auch die Lehrer waren glücklich. "Man hat von der ersten Sekunde die Liebe zur Musik und zu unserem Dialekt gemerkt", schwärmte Sarah Wittmann, Lehrerin an der Grundschule Freudenberg über das Projekt. "Diese Begeisterung hat sich auch sofort auf die Kinder übertragen. Super gemacht!"
Wie die Mama gesungen hat
Ganz ähnlich fiel das Lob an den anderen Schulen aus. "Es war ein wunderschöner Vormittag für unsere Hirschauer und Ehenfelder Grundschulklassen, die alle begeistert mitmachten, tanzten und klatschten", berichtete Lehrerin Maria Lösch-Ringer. "Am besten fand ich das Lied vom Floh, das singe ich auch immer mit meiner Oma", meinte etwa Lukas aus der zweiten Klasse. Vom Stieglitzlied zeigte sich Lehrerin Hildegard Feyrer begeistert, das kennt sie noch von ihrer Mama. Und auch Kollegin Helga Haas hat den Zwiefachen schon mit ihren Eltern in der Küche getanzt.
Die Sänger und Musikanten, die auf der CD zu hören sind, stammen aus verschiedenen Regionen. Damit wurde versucht, der Vielfalt an Dialekten und Volksmusiktraditionen in der Oberpfalz gerecht zu werden. Die engen Beziehungen zu Böhmen zeigt unter anderem ein deutsch-tschechisches Vokabellied. Neben Geige, Bass, Trompete oder Quetsche bringen auch ungewöhnlichere Musikinstrumente wie Maultrommel, Kontragitarre, Bassklarinette oder ein Raffele die Lieder zum Erklingen. Die CD kann bei der Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberpfalz erworben werden, die Schutzgebühr beträgt fünf Euro: 0941/9100-1381, bezirksheimatpflege[at]bezirk-oberpfalz[dot]de.
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