Rechtzeitig zum neuen Schuljahr ist oberhalb von Wutschdorf ein Platz, der in früheren Zeiten einmal als Kohlenmeiler diente, seiner künftigen Bestimmung als Waldklassenzimmer übergeben worden. Vertreter von Kirche, Politik, Forstwirtschaft, aber auch die dafür verantwortliche Organisationen sowie wie die Schüler der Klassen 1/2a, 1/2b, 3/4a und 3/4b mit ihren Lehrerinnen nahmen daran teil. präsent. Sie hatten alle vorher einen Fußmarsch bergaufwärts zu bewältigen. Der Zufall wollte es, dass ein Feuersalamander mit seinem gelb gemusterten Rücken ihren Weg kreuzte. Erhielt doch der auf vier Abschnitten ausgeschilderte Wanderweg dessen Namen, da dieses Gebiet als Lebensraum des wohl bekanntesten europäischen Amphibienart Deutschlands bekannt ist.
Mittwoch künftig als Waldtag
Oben angekommen, oblag es dem jüngsten Kind, ein Absperrband zu durchschneiden und den Anwesenden den Zutritt zum neuen Klassenzimmer zu ermöglichen. Rektorin Heidrun Leitz wünschte sich, dass sich die Kinder auf die in der Mitte des Waldklassenzentrums aufgestellten Baumstämme einmal wohlfühlen werden. Geplant sei, den Mittwoch als Waldtag einzuführen und den Klassen im wöchentlichen Wechsel den Aufenthalt im „Schulzimmer unter freien Himmel“ zu ermöglichen. Ihr Dank galt allen, die am Projekt beteiligt waren und würdigte insbesondere das Engagement von Schulhausmeister Gerhard Greß, der mit seinen Helfern das Vorhaben von Anfang begleitet habe – von der Gangbarkeit des Weges über die Gestaltung des Klassenzimmers bis zur Errichtung des „stillen Örtchens“.
Der Wutschdorfer Pfarrer Moses Gudapati und sein evangelischer Kollege Joachim von Kölichen nahmen die kirchliche Segnung des Platzes vor. Schulamtsdirektor Stephan Tischer zeigte sich überzeugt, dass allein der Weg zum grünen Klassenzimmer ein Spaziergang des Entdeckens sei, der Rhythmisierung, der Naturnähe, der Stärkung des Umweltbewusstseins und des Miteinanders diene. Tischer sprach von einer Bereicherung für die Lehrer-Schüler-Beziehung. Das Klassenzimmer selbst, die Weite des Raumes und die Stille der Natur, werde ausstrahlen auf das Lernen, die Motivation und die Konzentration. "Eine positive Lernatmosphäre wird es den Lehrkräften erleichtern, jedes Kind besser einzeln wahrzunehmen und es besser zu unterstützen", sagte Tischer.
Natur statt Handy
Bürgermeister Alwin Märkl sprach davon, dass hier der richtige Platz gefunden worden sei. Den Kindern riet er, ihr Handy einmal zu vergessen und sich lieber dem Wunder der Natur zu widmen. Er ermunterte sie, auf dem weichen Waldboden zu laufen, einen Baum zu umarmen oder auf die Waldtiere zu achten. Mit Gedichten, Gesang und spielen gestalteten die Klassen die Feierstunde mit. Wobei sich auch die erst kürzlich eingeschulten Erstklässler lautstark zu Worten meldeten – wie heißt es doch in einem Lied: "Schön ist es im Wald zu sein, bei Regen und bei Sonnenschein".
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