„Nach intensiven Verhandlungen gibt es endlich gute Neuigkeiten für die Schlossbrauerei Friedenfels“, mit diesen einleitenden Worten teilte Baron Johannes von Gemmingen-Hornberg am Mittwochnachmittag den Verkauf seiner Friedenfelser Schlossbrauerei mit. Der erfahrene Unternehmer Karlheinz Mohr werde die traditionsreiche Brauerei übernehmen und in eine erfolgreiche Zukunft führen, so der Friedenfelser Baron. Der neue Besitzer der Brauerei stammt nach Unternehmensangaben aus Neckarsulm in Baden-Württemberg und sei bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Brauerei gewesen. „Er wollte dabei eine aus Bayern“, erzählt von Gemmingen-Hornberg.
Mohr ist laut Mitteilung der Friedenfelser Brauerei ein renommierter Geschäftsmann mit umfangreicher Expertise in der Gastronomie, Hotellerie und Getränkebranche. Seine langjährige Erfahrung und sein erfolgreiches Engagement in verschiedenen Unternehmen machten ihn zu einer idealen Wahl, um die Schlossbrauerei Friedenfels zu leiten und weiterzuentwickeln.
Ein neues Kapitel
Mit der Übernahme durch Karlheinz Mohr beginne für die Schlossbrauerei ein neues Kapitel. Unter seiner Führung werde ein zukunftsfähiges Konzept umgesetzt, das auf eine Kombination aus Tradition, Qualität und Innovation setze. „Es wurde viel Zeit und Energie in die Planung investiert, um sicherzustellen, dass die Brauerei ihre Position als herausragender regionaler Anbieter behaupten und gleichzeitig neue Märkte erschließen kann“, so Johannes von Gemmingen-Hornberg. Die Übernahme soll nach Unternehmensangaben zum 1. September erfolgen. Am Mittwoch wurden die entsprechenden Verträge in Waldsassen notariell beurkundet.
Um eine reibungslose Übergabe und Übernahme des laufenden Betriebes und letztendlich der Mitarbeiter und Kunden zu gewährleisten, werden in nächster Zeit nach Unternehmensangaben viele Einzelgespräche geführt. Zudem wolle Karlheinz Mohr die Kunden schnellstmöglich persönlich besuchen und kennenlernen. Die Mitarbeiter wurden am Mittwoch über den Deal informiert. Alle Arbeitsplätze sollen nach Auskunft von Baron Johannes von Gemmingen-Hornberg erhalten bleiben. Das Unternehmen beschäftigt rund 30 Mitarbeiter.
Der neue Besitzer ist laut Pressemitteilung gelernter Einzelhandelskaufmann und seit 1988 selbstständiger Unternehmer. Er habe seine Karriere mit einem Getränkehandel begonnen und rasch ein Netzwerk von Abholmärkten aufgebaut.
Mit der Einführung eines Heimdienstes sowie der Belieferung namhafter Veranstaltungen und des Großhandels habe er sein Geschäft erfolgreich erweitert. Von 2005 an habe er sich auf die Gastronomie und Hotellerie konzentriert. Durch seine umfangreiche Erfahrung und erfolgreiche Karriere habe er sich auch hier einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. In der Oberpfalz ist der neue Chef noch ein unbeschriebenes Blatt. Für den künftigen Besitzer ist das Brauereiwesen dem Vernehmen nach Neuland. Johannes von Gemmingen-Hornberg sieht darin trotzdem den idealen Käufer für seine Brauerei. „Es wird alles wie bisher weitergehen. Die Kunden werden vom Wechsel gar nichts oder nicht viel mitbekommen“ , verspricht der Friedenfelser. Auch der eingeführte Markenname und die erfolgreichen Produktlinien würden fortgeführt.
Auch Festservice verkauft
Zusammen mit der Brauerei wechselt auch der Festservice den Besitzer. Die zahlreichen Kunden, die am Mittwoch ebenfalls informiert wurden, bräuchten sich dabei nicht zu sorgen. Alle Verträge würden eingehalten und alle Feste so beliefert, wie vereinbart. Dem Verkauf sind laut von Gemmingen-Hornberg lange und intensive Gespräche vorausgegangen. Die Übernahme der Schlossbrauerei Friedenfels unterstreiche das Engagement für herausragende Unternehmen und die Leidenschaft für qualitativ hochwertige Produkte von Mohr.
Die Schlossbrauerei Friedenfels als traditionsreiche, regionale Brauerei mit einer über 135-jährigen Historie passe gut zu ihm. Sie sei für ihre erstklassigen Biere und ihre Verbundenheit zur Natur bekannt. Die Brauerei lege großen Wert auf Qualität, Handwerk und Nachhaltigkeit und stelle sicher, dass ihre vielfach prämierten Produkte den höchsten Ansprüchen gerecht würden. In der Pressemitteilung werden ausdrücklich auch die Störche auf dem Brauereischlot erwähnt, die in diesem Jahr erstmals dort Junge großziehen. Sie seien, so das Unternehmen, eine „Symbolik des Neuanfangs“. Auch Karlheinz Mohr sehe darin ein Natur- und Artenschutz-Highlight und werde sich getreu der Firmenphilosophie „Genuss im Einklang mit der Natur“ weiter um das Wohlergehen der Störche kümmern.
Viele Spekulationen
Kurz vor Weihnachten 2022 hatte die Schlossbrauerei verkündet, dass ein Verkauf des traditionsreichen Unternehmens bevorstehe. Die Verhandlungen mit dem damaligen Investor waren allerdings später erfolglos abgebrochen worden. In der Folgezeit war viel über die Zukunft der Brauerei und mögliche Käufer spekuliert worden.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.