Bei einem Vor-Ort-Treffen an der Gailoher Hauptstraße informierten CSU-Ortsverbandsvorsitzender Tobias Konrad und Oberbürgermeister Michael Cerny am Mittwochabend über den Stand der Dinge. Für Konrad steht definitiv fest: "Wir wollen das hier nicht." Gerade im Bereich von Gailoh würde die Trasse zu dicht an der Bebauung vorbeilaufen. "Es geht nicht darum, dass wir generell etwas verhindern wollen", erläuterte Cerny. "Es muss aber durchdacht und mit viel Hirnschmalz umgesetzt werden und am Ende des Tages muss auch die Bahn bereit sein, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, eine sinnvolle und nicht die billigste Lösung auf Kosten der Kommunen durchzusetzen." Dem Rathauschef geht es vor allem um die Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt. Er wolle verhindern, dass "unsere Nachfolger sagen, da hätten wir noch Erweiterungsmöglichkeiten, die sind uns aber vor Jahren durch diese Trasse genommen worden".
Erfreut zeigten sich Konrad und Cerny, dass der Bürgerdialog, den die Bahn vor zwei Wochen angeboten hatte, gut angenommen wurde. "Wichtig ist, dass der Bürgerdialog funktioniert hat. Und dass die Bahn dadurch gemerkt hat, hier in Gailoh gibt es ganz schön großen Widerstand", sagte Cerny. Die Bahn wolle daher zu einem Treffen einladen, "das wir dann auch gerne wahrnehmen werden, um über Alternativen nachzudenken". Die Stadt werde erst später offiziell in das Verfahren eingebunden, aber in der derzeitigen frühen Phase sei es schon wichtig, dass sich die Bürger selbst bei der Bahn melden und dort ihre Bedenken anmelden. Darauf könne sich die Stadt dann wiederum bei ihrer Stellungnahme berufen.
Dass der Bürgerdialog funktioniert, sehe man bereits. "Es ist ganz neu, dass sich die Bahn bei der Stadt Amberg meldet und meint: ,Wir haben gemerkt, dass aus Gailoh ganz schön Gegenwind kommt und wir würden gerne einmal mit der Stadt über Alternativen reden'." Wie diese aussehen könnten, sei derzeit reine Spekulation, wobei Cerny selbst schon einen Vorschlag parat hat: "Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, dass die Bahn den Bahnstrom auf eigenem Gelände führt, also sprich entlang der Bahnlinie selbst. Es kann hier nicht der entscheidende Punkt sein, dass sich die Bahn somit Geld sparen will zulasten der Bürger und Kommunen."
Es werde daher in naher Zukunft noch viel zu diskutieren geben, wobei Tobias Konrad hierzu abschließend feststellte: "Wir haben Dampf gemacht. Wir lassen uns von der Bahn nicht ruhigstellen, sondern fahren die Ellenbogen aus."
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