Die derzeit gültigen Coronaregeln und das herrliche Sommerwetter haben der Eröffnung der Mausbergfestwoche in die Karten gespielt. Wenngleich an eine Veranstaltung wie vor der Pandemie noch nicht zu denken ist, so sind heuer wieder mehr Wallfahrer als noch im vergangenen Jahr auf den Berg gepilgert.
Das beweist alleine die Tatsache, dass bereits um 8 Uhr zum Gottesdienst mit Pfarrvikar Preitschaft die verfügbaren Plätze in der Kirche nicht mehr ausreichten, so dass viele Gläubige nur auf dem Platz vor dem Gotteshaus die Messe mitfeiern konnten.
Mit dem Herzen hören und sehen
Zum Festgottesdienst begrüßte der Pfarrvikar die Fußwallfahrer aus Hahnbach, Iber und Süß sowie aus der Pfarrei Ursulapoppenricht. Als Festprediger und Hauptzelebrant hieß er Prälat Josef Kreiml aus Regensburg willkommen. Als weiterer Geistlicher beteiligte sich Pfarrer Martin Schöpf. "Gott berührt und führt Menschen", so lautet das Motto der diesjährigen Festwoche. Prälat Kreiml brachte das den Gläubigen am Beispiel des Propheten Jesaja, einem Menschen der Heilsgeschichte Gottes, in seiner Predigt näher. Jesaja soll eine hoffnungsvolle Verheißung auf die Endzeit gemacht haben. Gott werde eingreifen und die Menschen retten. Stumme würden sprechen und Taube hören. Kreiml fügte an, dazu brauche es ein unendliches Vertrauen in Gott und kein Spektakel. Die Menschen müssten sich davor in Acht nehmen, Sprache und Gehör nicht in falscher Weise zu gebrauchen. Denn was helfe es, wenn sie in Taubheit des Herzens und der Liebe im Egoismus andere nicht mehr hörten. Jesus berühre sie im Herzen. Dies stehe auch beim zeitgleich zum Mausbergfest in Budapest stattfindenden 25. Internationalen eucharistischen Kongress im Mittelpunkt. Eucharistie, Hunger nach Gott, bedeute eine Verbindung mit Christus und wahrhaft Leben durch den Tod in das Leben, so der Prälat.
Erstmals seit fast zwei Jahren gestaltete der Gebebacher Kirchenchor, wenngleich in reduzierter Sängerzahl, wieder einen Festgottesdienst mit einer neu einstudierten lateinischen Messe. Das empfanden sowohl die Sängerinnen und Sänger als auch die Gläubigen positiv. Die übrigen Instrumentalstücke intonierten Chorleiterin Maria Birner an der Orgel und Tamara Lindner an der Querflöte feierlich.
Ein paar Süßigkeiten und dann ab nach Hause
Nach dem Gottesdienst gab es die Möglichkeit, sich am Süßwarenstand mit Leckereien für den Heimweg einzudecken, und dann leerte sich der Mausberg auch schon wieder. Viele der Wallfahrer empfanden den feierlichen Gottesdienst und die Ruhe auf dem Festplatz als angenehm und nutzten die Messe, sich wieder auf das wesentliche der Festwoche, nämlich die Verehrung der Gottesmutter, zu konzentrieren. Beim einen oder anderen der sonst sehr aktiven Helfer kam schon da und dort die Frage auf: "Was wäre wohl heute auf dem Mausberg los, gäbe es keine Pandemie?"
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