Fast eine Woche war Ludwig Wüst aus Georgenberg zusammen mit seinem Freund, dem Pleysteiner Bruno Friedl mit dem ATU-Lkw in der Region unterwegs. Sie sammelten 1600 Pakete für die Johanniter-Weihnachtstrucker-Aktion ein. Zugleich erhielten sie Spenden für eine, Wüst sehr am Herzen liegende Stiftung in Zentralrumänien.
Wüst und Friedl waren die Tage vor Weihnachten unterwegs in Schulen, Kindergärten und hatten Abholstellen im gesamten Landkreis Neustadt/WN oder bei der seit vielen Jahren engagierten Rumänienhelferin Erna Hauer in der Kreisstadt. Auch den Landkreis Tirschenreuth, beispielsweise die Firma Horn in Plößberg, fuhren die beiden Trucker an.
Am 2. Weihnachtsfeiertag hätte Wüst, so wie in den letzten 16 Jahren üblich, sich eigentlich in Landshut mit weiteren Johanniter-Truckern treffen wollen, um dort gemeinsam die gesammelten Päckchen in die Zielregionen Albanien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien zu fahren. Coronabedingt waren dieses Treffen und der gemeinsame Start nicht möglich, die Johanniter organisierten die Fahrten in die Zielregionen teilweise separat.
Elf Laster in Eigenregie
Uli Bauriedl aus Pfrentsch, der jetzt in Högling bei Fensterbach lebt und bei der Firma Godelmann in leitender Position arbeitet, macht schon seit etlichen Jahren mit. Er organisierte 2020 selbst einen Konvoi mit elf Lastern zur Fahrt nach Zentralrumänien.
Der 55-jährige Wüst stieg am frühen Morgen des 26. Dezember in den von der Waidhauser Spedition Heiner Fuchs kostenfrei bereitgestellten Lkw. Beifahrer war Christian Fuchs. Wegen der Coronabestimmungen fuhr der Truck im Speditions-Warenverkehr und traf sich mit den von Bauriedl organisierten weiteren zehn Lastwagen aus dem Bayerischen Wald morgens um 7 Uhr schließlich in Passau.
Nicht ohne Coronatest
Sämtliche 22 Fahrer unterzogen sich zur Sicherheit einem Covid-Schnelltest und reisten dann im Konvoi mit ihren fast 15 000 Paketen über Wien, Budapest und den Grenzübergang Nădlac nach Rumänien. Geschlafen wurde im Lkw, am 27. Dezember wurde abgeladen. Seit 17 Jahren ist der Georgenberger schon für die Johanniter unterwegs, seit neun Jahren fährt er ausschließlich nach Rumänien.
Wüst hatte auch einen ansehnlichen Geldbetrag für seine weitere Herzensangelegenheit dabei. Seit sechs Jahren nutzt er die Gelegenheit und unterstützt bei dieser Fahrt auf rein privater Basis eine Initiative in Siebenbürgen in der Region Harghita. Einem Ehepaar aus dem westfälischem Grevenbroich, das er bei den Weihnachtstruckerfahrten kennengelernt hatte, hilft er persönlich bei dessen Arbeit, der sogenannten LIA-Rumänienhilfe. Dafür verwandelt Wüst zusammen mit seiner Familie und Freunden in Georgenberg alljährlich in der Adventszeit seinen Garten in einen bezaubernden Weihnachtsmarkt mit Ofen und Freisitz. Heuer allerdings nicht. Trotzdem sei eine "beeindruckende" Spendensumme zusammengekommen, bedankt er sich herzlich.
|Am 28. Dezember brach der Konvoi wieder Richtung Heimat auf, einen Tag später gegen Mittag waren Wüst und Fuchs nach 3500 Kilometern wieder daheim.
Die Hilfsaktionen für Rumänien
■ LIA-Rumänienhilfe: Sie betreut ein Kinderheim der vor 25 Jahren gegründeten Stiftung von Elke und Herbert Flöck in Rumänien. Verschiedene Gruppen werden heute durch LIA auch mit Geld aus der Nordoberpfalz unterstützt: Familienhäuser für Kinder und Jugendliche, eine 24-Stunden-Betreuung von Schwerstbehinderten und auch Erwachsene in stiftungseigenen Häusern und Werkstätten.■ Johanniter-Weihnachtstrucker-Aktion: seit 1995; Ludwig Wüst fährt seit 2003 für diese Aktion. (fvo)
- LIA-Rumänienhilfe: Sie betreut
ein Kinderheim der vor 25 Jahren gegründeten Stiftung von Elke und Herbert Flöck in Rumänien. Verschiedene Gruppen werden heute durch LIA auch mit Geld aus der Nordoberpfalz unterstützt: Familienhäuser für Kinder und Jugendliche, eine 24-Stunden-Betreuung von Schwerstbehinderten und auch Erwachsene in stiftungseigenen Häusern und Werkstätten. - Johanniter-Weihnachtstrucker -Aktion: seit 1995,
Ludwig Wüst fährt seit 2003 für diese Aktion.
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