Abgebrannte Flächen geben Chancen für neues Wachstum - davon ist Revierförster Andreas Irle überzeugt. Erstaunlich erscheint es für ihn und Caecilia Kastl-Meier von der Umweltabteilung, dass die Herbstzeitlosen auf den verkohlten Flächen im Truppenübungsplatz in voller Blüte stehen. Als Erstbesiedler auf dem Brandboden erwarten die Fachleute nun auch den Korbblütler Arnika, der bereits auf der roten Liste und somit unter Naturschutz steht.
In erster Linie gilt es aber, Brände wie den von vergangener Woche zu verhindern. Rund 600 Hektar Offenland und angeflogener Sukzessionswald standen da in der Impact-Area in Flammen (wir berichteten). Gefahr für Leib und Leben wie bei dem riesigen Feuer in Brandenburg bestand zwar nicht, dennoch war der Einsatz für die Einsatzkräfte am Boden und in der Luft nicht ungefährlich. Firefighter, Soldaten und Forst leisteten jedoch gute Arbeit - auch am gestrigen Mittwoch, als es erneut zu einem kleinen Brand auf einer Wiese beim Schlatterweiher kam, den die Lagerfeuerwehr aber schnell löschen konnte.
Um solche Brände in Zukunft zu vermeiden, trifft die US-Armee auf dem Übungsplatz zahlreiche Maßnahmen. Zusätzlich zu dem dichten Netz an Brandschneisen legten Bautrupps breitere, geräumte Korridore im Gelände an. Löschwasserteiche stehen für eine schnelle und effiziente Wasseraufnahme bereit. Zur Prävention wird bei trockenem Wetter auf das Schießen mit beispielsweise Leuchtspur-Munition verzichtet. Jegliche Feuer werden sofort dem Range Control gemeldet, der Schießbetrieb ist dann einzustellen, Brände werden sofort gelöscht und die Firefighter sind speziell geschult, lässt André Potzler von der Pressestelle des 7. US-Armee-Ausbildungskommandos verlauten.
Der trockenste Sommer seit über zehn Jahren schrieb darüber hinaus aber seine eigenen Gesetze. Da hilft oft auch keine Prävention mehr. Direkt aus dem Alpha-Einschlaggebiet entwickelte sich der Brand von vergangener Woche und ließ dürres Gras, Ginster und Buschwerk abfackeln, und auch in den ausgetrockneten Sumpf- und Torfflächen brannte der Boden. Der drehende Wind war ein weiteres Problem, berichtet Förster Irle. Unter Einsatzleitung des stellvertretenden Firedepartment-Chief Gerhard Biersack setzte die US-Feuerwehr Firetrucks, Löschpanzer und den leistungsstarken Flugfeldlöschwagen "Panther" ein. Um den Glutnestern im unwegsamen und mit Blindgängern belasteten Gebiet zu Leibe zu rücken, setzte die US-Armee einen Chinook-CH 47-Hubschrauber aus Katterbach bei Ansbach ein. Flughelfer des Firedepartments und Förster Irle waren an Bord des Helikopters.
Ein Apache-Kampfhubschrauber stöberte mit seiner Wärmebildkamera die unterirdischen Glutnester auf und dirigierte den Chinook. Für die Piloten war es eine Herausforderung, mit der 5000-Liter-Wasserlast zu fliegen. In über 30 Durchgängen wurden so rund 150 000 Liter Wasser aus der Luft zur Brandbekämpfung abgeworfen. In Amtshilfe unterstützte die Feuerwehrschule Würzburg mit einem weiteren Löschbehälter, so konnten die Außenlastbehälter im Wechsel eingesetzt werden.
Irle hatte großes Lob für alle Helfer parat, denn durch engagierten Einsatz konnte Schlimmeres verhindert werden: Die knochentrockenen Grasflächen in der nördlichen Impact-Area sind zwar schwarz, vor dem Hochwald konnte das Feuer aber eingedämmt werden. "Nur" der Sukzessionswald fiel den Flammen zum Opfer. Für Wild und Kleintiere bestand keine Gefahr, denn sie nehmen Reißaus, weiß der Forstmann.




















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