Nach der langen Faschingszeit sind bei den Narren und auch anderen Bürgern die Börsen leer. Insofern ist dies eine gute Gelegenheit, die Geldbeutel vom alten Mief auszuwaschen – in der Hoffnung, dass neues Geld wieder eingespült wird.
Diesem Brauch schließt sich auch der CSU-Ortsverband an. Bürgermeister Edgar Knobloch erklärt: "Bereits im 15. Jahrhundert machte das Dienstpersonal durch das Waschen die Herrschaft darauf aufmerksam, dass es an der Zeit sei, nach dem närrischen Faschingstreiben die Kassen wieder aufzufüllen."
Seit den 1950er Jahren üben Abgesandte der Stadt München den Brauch wieder aus. Dieses Waschen am Fischbrunnen soll die kommunale Finanzlage aufbessern. Auch der dortige Oberbürgermeister nimmt daran teil.
Bei seinem Amtsantritt 2014 herrschte auch in Grafenwöhr Ebbe in der Kasse, erzählte Knobloch. So kam ihm damals die Idee, diese Tradition in der Stadt wieder einzuführen. "Scheinbar hat das Stadtweiherwasser geholfen", berichtete er. "Mit Rücklagen von 3,6 Millionen Euro bei 3,2 Millionen Euro noch bestehender Verbindlichkeiten sind wir praktisch schuldenfrei."
Bei winterlichen Temperaturen und starkem Schneefall wuschen er, viele Stadtratskandidaten und Bürger auch diesmal ihre Geldbörsen aus. Dazu servierte die CSU Fischsemmeln und heiße Getränke.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.