Grafenwöhr
29.06.2025 - 10:44 Uhr

Kreisheimatpflegerin Leonore Böhm feiert 90. Geburtstag in Grafenwöhr

Ihr Wissen über Grafenwöhrs Kirchen und ihre Leidenschaft für Literatur zeichnen sie aus. Leonore Böhm vermittelte ihre Liebe zur Heimat auch fast 40 Jahre lang als Grundschullehrerin. Mit 90 Jahren blickt sie zurück.

Zum 90. Geburtstag von Leonore Böhm (sitzend) gratulieren unter anderem ihre Tochter Beatrix, zweite Bürgermeisterin Anita Heßler, Pfarrer Daniel Fenk und Christa Klug (von links). Bild: rgr
Zum 90. Geburtstag von Leonore Böhm (sitzend) gratulieren unter anderem ihre Tochter Beatrix, zweite Bürgermeisterin Anita Heßler, Pfarrer Daniel Fenk und Christa Klug (von links).

Am vergangenen Freitag feierte Kreisheimatpflegerin Leonore Böhm ihren 90. Geburtstag. Sie wurde in Auerbach geboren, aber Grafenwöhr sollte ihr Dreh- und Angelpunkt werden, als sie 1959 Reinhold Böhm kennenlernte und ihm 1962 das Jawort gab. „Ich hatte in meinem Leben Höhen und Tiefen“, erinnert sich Böhm. Dazu gehören drei Geburten, aber auch der Tod eines ihrer Mädchen, das nur drei Tage alt wurde.

Aber es gab auch hunderte von Kindern in der Grundschule Grafenwöhr, denen sie 39 Jahre lang Heimat- und Sachkunde, Deutsch, Religion und vieles mehr vermittelte. Ein Jahr lang unterrichtete Böhm auch in Haidenaab. Sie hatte eine besondere Vorliebe für Bücher und rezensierte viele Jahre für den Lehrerverband Kinder- und Jugendbücher.

In Geschichte vertieft

Seit 1988 ist Leonore Böhm Kreisheimatpflegerin. „Es war Rektor Josef Geier, der mich für diesen Posten vorschlug“, erzählt sie Oberpfalz-Medien. Es seien die Schulkinder gewesen, die ihr immer wieder Fragen zur Ortsgeschichte von Grafenwöhr stellten. Auch die Zeit als Pfarrarchiv-Betreuerin seit 1972 sowie ein Theologiestudium mit vier Semestern und eine Zusatzausbildung für Laien waren prägend. Buchstäblich in ihren Händen lag von 1985 bis 2023 der wöchentliche Altarschmuck in der Friedenskirche. Wichtig war für Böhm auch das örtliche Volksbildungswerk, das sie 19 Jahre lang leitete.

Auch hat sie eine Leidenschaft für Gedichte. Das begann vor 50 Jahren. Mittlerweile sind es 1.000 Gedichte, die sie geschrieben hat – unter anderem auch die „Waldvorg'schicht“, die von der schweren Kriegszeit handelt, die sie mit ihrer Mutter erlebt hat. Bei der jahrzehntelangen Mitarbeit für die Bayerische Akademie und für das „Bayerische Wörterbuch“ fand Böhm beispielsweise heraus, was „Hanichl“ bedeutet: „Der Nickl ist der, der aus dem Walde kam“.

Viele Broschüren gestaltet

Durch die nie endende Recherche im Diözesanarchiv Regensburg und im Stadtarchiv Amberg sowie bei anderen Stellen begab sich die Kreisheimatpflegerin immer wieder auf Spurensuche. Die Erkenntnisse schrieb sie in den „Gotteshäusern von Grafenwöhr“, in der Chronik der Stadt, im Grafenwöhrer Stadtanzeiger, im „Schatzbüchlein für die Ewigkeit (250 Jahre Maria-Hilf-Kirche)“, „50 Jahre Herz-Mariä-Kirche zu Gmünd“, „Bodendenkmale im Bereich des Truppenübungsplatzes“ und vielen anderen Broschüren nieder. Vieles davon konnte man auch im Lokalteil der Lokalzeitung „Der Neue Tag“ lesen.

Ein Herzensanliegen ist ihr auch Sankt Sebastian, der Stadtpatron von Grafenwöhr. Leonore Böhm erinnert sich noch gerne an den 18. Juli 2024 zurück, als sie mit einer Delegation aus Grafenwöhr im Staatsministerium in Nürnberg zur offiziellen Aufnahme des „Ortsfeiertages Sebastian“ als immaterielles Kulturerbe gewesen war. Man könnte noch einige Seiten mit Wissenswertem füllen.

Für ihr Engagement dankte zweite Bürgermeisterin Anita Heßler, auch im Namen des ersten Bürgermeisters Edgar Knobloch. Außerdem gratulierten zum 90. Geburtstag Pfarrer Daniel Fenk und Christa Klug vom Pfarrgemeinderat sowie Gerhard Mark und Willi Dötsch vom Stadtanzeiger-Gremium.

Grafenwöhr25.07.2024
 
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