Der Tatverdächtige hat seinen Wohnsitz in Regensburg, wo er ein naturwissenschaftliches Universitätsstudium absolviert und erfolgreich abgeschlossen hat. Er befand sich seit einigen Tagen zu Besuch im Elternhaus in Grafenwöhr. Beruflich war der Akademiker inzwischen im Stadtgebiet Weiden fest angestellt. Am Sonntagmorgen kam es beim Frühstück in der elterlichen Wohnung zu den tödlichen Stichen. Die Mutter befand sich gerade nicht im Raum, als der 34-Jährige den Vater verletzt haben soll.
Keine Rettungschance
Mehrere Stiche trafen den 57-Jährigen in den Hals und am Oberkörper. Die Verletzungen waren so geartet, dass der Mann sofort verstarb. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Die Tatwaffe war ein Messer, nähere Auskünfte dazu wollte der Eschenbacher Inspektionsleiter Erster Polizeihauptkommissar Werner Stopfer bis dato noch nicht geben. Vor Ort war am Sonntag auch die Jour-Staatsanwältin der Weidener Staatsanwaltschaft.
Die Integrierte Leitstelle verständigte den Kriseninterventionsdienst. Drei Mitarbeiter betreuten Familienangehörige. In dem Zweifamilienhaus in einem Grafenwöhrer Wohngebiet lebt neben den Eltern auch die Großmutter des Tatverdächtigen. Er hat zudem zwei jüngere Geschwister, die aber schon außer Haus wohnen.
Der Tatverdächtige wurde nach Auskunft von Polizeisprecher Dietmar Winterberg über Nacht im Bezirkskrankenhaus Wöllershof einquartiert, wo er von Polizeibeamten bewacht wurde. Am Montag erfolgte ein Haftprüfungstermin am Amtsgericht Weiden. Der Ermittlungsrichter veranlasste die einstweilige Unterbringung. Diese wird dann vorgenommen, wenn dringende Gründe für die Annahme vorhanden sind, dass die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit oder verminderter Schuldfähigkeit begangen wurde. Dies liegt nach Ansicht des Richters vor. "Man geht von einer psychischen Störung aus", so Polizeisprecher Dietmar Winterberg. Der Tatverdächtige wurde in eine Klinik gebracht, die auch Forensische Psychiatrie abdeckt.
Obduktion am Dienstag
Die Ermittlungen durch die Kriminalpolizei Weiden werden ungeachtet dessen wie gewohnt fortgeführt, so Winterberg. Als erste Einsatzkräfte waren Streifen der Polizeiinspektion Eschenbach vor Ort. Diese wurden zunächst vom Kriminaldauerdienst verstärkt, der die Ermittler des Kommissariats K 1 alarmierte. Die Familie galt aus polizeilicher Sicht bislang als völlig unauffällig.
Eine Rechtsmedizinerin aus Erlangen war am Sonntag am Tatort. Eine Obduktion des Leichnams ist für Dienstagvormittag im Rechtsmedizinischen Institut in Erlangen angesetzt.
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