Grafenwöhr
07.09.2025 - 10:30 Uhr

Wiedereröffnung von Eichendorff- und Adalbert-Stifter-Straße in Grafenwöhr: Eine Verbindung für Menschen schaffen

Aus bitterer Wohnungsnot entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg die Blocks an der Eichendorff- und Adalbert-Stifter-Straße. Doch nach fast 70 Jahren war eine Erneuerung fällig. Die Wiedereröffnung feierte die Stadt nun.

Was macht Straßen aus? Für Grafenwöhrs Bürgermeister Edgar Knobloch sind sie viel mehr als Lebensadern, die Gemeinden und Ortsteile verbinden, wie er zur Eröffnung der sanierten Eichendorff- und Adalbert-Stifter-Straße erklärt. Er erinnert an den Zustand der Straßen vor der Sanierung: "Mit dem Abschluss der Arbeiten wurde ein ganzes Wohnquartier deutlich aufgewertet. Es ist ein neuer und schöner Lebensraum entstanden."

Wohnhäuser zerstört

Durch die Erweiterung des Truppenübungsplatzes waren 1938 fast 60 Ortschaften aufgelöst worden, ein Großteil der Bevölkerung kam nach Grafenwöhr. Durch Bombardierungen im April 1945 wurden zahlreiche Wohnhäuser zerstört. Und in den 1950er Jahren räumte die US-Armee den Truppenübungsplatz restlos. Dies alles führte zu einer großen Wohnungsnot in der Stadt. Knobloch blickt zurück: "Es waren damals über 300 Wohnungssuchende gemeldet."

So wurde die gemeinnützige Wohnungsbau GmbH gegründet. Von 1950 bis 1954 baute sie 13 Wohnblöcke in der Eichendorff- und Adalbert-Stifter-Straße, 1957 kam ein 14. dazu. Doch die Jahre sind nicht spurlos an den Straßen, Wasser- und Kanalleitungen vorübergegangen. Darum beschloss der Stadtrat die Sanierung der beiden Straßen.

Mehr Grün

2018 begann es mit der Adalbert-Stifter-Straße: Die Fahrbahn wurde neu gegliedert und umgestaltet, Grünflächen und Bäume wurden ergänzt. "Wie ich von den Anwohnern hörte, ist es sehr gelungen", freut sich der Bürgermeister. Zu den Kosten von 550.000 Euro gab es eine Förderung von 177.000 Euro sowie 236.000 Euro aus dem Kommunalabgabengesetz.

Anschließend ging es an die Umgestaltung der Eichendorffstraße mit Innenhöfen und Zugängen zu den Wohnblöcken. Wichtige Stellen, wie der Bürgerladen, sind nun barrierefrei erreichbar. Gehwege wurden verbreitert, Grünflächen und Fahrradstellplätze geschaffen. Die Gesamtkosten betrugen 2,9 Millionen Euro, 1,7 Millionen flossen als Fördergelder zurück.

In seinem Fazit kommt Knobloch darauf zurück, was für ihn eine Straße ausmacht: "Eine Straße verbindet Menschen. Hier wurde auf 340 Metern Länge für 305 Anwohner Lebensraum geschaffen."

Grafenwöhr24.02.2019
 
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