Die großen, aber notwendigen Investitionen der zurückliegenden Jahre haben die Gemeindekasse bis an ihre Grenzen belastet. Der Schuldenstand liegt mittlerweile bei 1,2 Millionen Euro. Für eine Gemeinde mit 819 Einwohner ist dies eine bedenkliche Größe.
Ein ausgeklügeltes Haushaltskonsolidierungskonzept, das die Gemeinde in den nächsten Jahren in ein enges Korsett zwingt, soll wieder zu geregelten Finanzen führen. Zusätzliche Unterstützung dazu kam von staatlicher Seite. Eine Stabilisierungshilfe in Höhe von 100 000 Euro ermöglichte eine Sondertilgung und eröffnete einen gewissen Spielraum für weitere Investitionen.
Um auch weiterhin diese Unterstützung in Anspruch nehmen zu können, hat der Freistaat strenge Maßstäbe gesetzt. Eine davon ist ein genehmigter Haushalt für das Jahr 2021 bis Ende März. Dies ist auch der ausschlaggebende Grund, warum bereits in der jüngsten Sitzung die Haushaltsberatung auf der Tagesordnung stand.
Kämmerer Thomas Bodensteiner von der VG Nabburg erläuterte dazu die wichtigsten Eckdaten. Im Verwaltungshaushalt sind Ausgaben von 1 792 200 Euro eingeplant. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr eine geringe Steigerung von 46 000 Euro.
Der Kämmerer verwies darauf, dass zu diesem frühen Zeitpunkt noch viele Fragezeichen hinter den Zahlen stehen. Das Einsparpotenzial im Verwaltungshaushalt ist eher als gering anzusehen. Die Sätze für die Realsteuern wurden bereits entsprechend erhöht wie auch die Benutzungsgebühren für Wasser und Abwasser.
Sehr positiv stellt sich die geplante Zuführung zum Vermögenshaushalt in einer Höhe von 185 900 Euro dar. Der Vermögenshaushalt weist geplante Ausgaben von 937 100 Euro aus. Dies sind 236 000 Euro weniger als im Vorjahr. Die größten Posten stellen darin die Erschließung des Baugebietes Hütberg-Nord in Weidenthal mit 507 800 Euro und die Entwässerung der Ortsdurchfahrt im Zuge des Kreisstraßenausbaus in Pischdorf mit 85 000 Euro dar.
Bürgermeister Johann Wilhelm zeigte sich optimistisch, dass die Ausgaben für das Baugebiet schnell refinanziert werden können, da eine sehr große Nachfrage nach Bauplätzen besteht. Den vorgelegte Haushaltsentwurf sieht der Kämmerer als Grundgerüst für die weiteren Haushaltsberatungen. Die endgültige Entscheidung soll in der Januarsitzung fallen. Bis dahin hat der Gemeinderat Zeit, alle Ausgaben noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.
Unabhängig von der Kassenlage muss die Gemeinde auch weiterhin in die Zukunft investieren. Dazu gehört auch die Einführung des digitalen Klassenzimmers, das derzeit in aller Munde ist. Mit dem Aufbau eines W-Lan wurde bereits eine wichtige Vorleistung erbracht. Außerdem sind die Klassenzimmer bereits mit Beamer und Dokumentenkameras ausgestattet. Die Ankauf von I-Pads soll nun die Einführung digitaler Medien abrunden. Der Gemeinderat hat sich daher entschlossen, einen I-Pad-Koffer mit 16 Geräten anzuschaffen. Die Investition beläuft sich dafür auf 9433 Euro, wovon 90 Prozent durch den Digitalpakt Bayern übernommen werden.
Zum Jahresende dankte der Bürgermeister dem Gemeinderat, der Verwaltung und allen Mitarbeiter für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesen sehr schwierigen Jahr. Sein Dank galt besonders der Bevölkerung, welche bei den großen Baumaßnahmen des zurückliegenden Jahres viel Verständnis aufbrachte und die Gemeinde bestens unterstützt hat.















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