Es gibt eine Gruppierung, die bereits seit 1987 hier tatkräftig und nachhaltig hilft: der gemeinnützige Verein Runa Masi, der sich primär aus Oberpfälzern zusammensetzt. An dessen Spitze stehen als Vorsitzender Johann Bauer aus Amberg, als seine Stellvertreterin Marianne Moosburger aus Hahnbacher und Schatzmeisterin Eva Mayrhofer-Dötsch aus Trabitz. Nachdem das vergangene Projekt im Dorf Chunavi erfolgreich abgeschlossen worden ist, gilt es nun, ein Bewässerungsprojekt in der kleinen Bauern-Gemeinde im Dorf Suchu zu finanzieren.
Schon vor längerer Zeit haben sich die 25 Familien von Suchu mit einem Hilferuf an das Centro Cultural von Independencia, ihrer Kreisstadt, gewendet. Diese überparteiliche, nicht staatliche Anlaufstelle für mannigfaltige, nicht geförderte Problemlösungen verdankt ihre Gründung dem indigenen Agraringenieur Jorge Aquino. Der ist vielen im Landkreis Amberg-Sulzbach durch seine Auftritte mit der Musikgruppe Sacambaya, früher Ayopayamanta, bekannt und zuverlässiger Partner von Runa Masi.
Die 150 Einwohner von Suchu wohnen 15 Kilometer von Independencia entfernt in den Bergen im Departement Cochabamba. Alle leben in dem semi-tropischen Klima ausschließlich von der Landwirtschaft und bauen auf insgesamt rund 53 Hektar bergigem Land hauptsächlich Kartoffeln, Mais, Weizen und Bohnen an. Aufgrund des Wassermangels können aber dort bislang keine Obstbäume oder höherwertiges Obst und Gemüse gepflanzt werden, die sich auf regionalen Märkten erfolgreich verkaufen ließen.
Ein Problem ist, dass die einzige noch effiziente Quelle 1800 Meter von den verstreuten einfachen Gehöften entfernt ist und die Niederschläge, die diese speisen, seit zehn Jahren kontinuierlich abnehmen und immer unregelmäßiger werden. Von jener Quelle zu den Feldern des Dorfes führen bislang offene Kanäle, in denen aber ein großer Teil des Wassers im Gestein und Kies versickert. Hinzu kommt in den Trockenzeiten eine hohe Verdunstung durch die Sonneneinstrahlung.
Das Centro Cultural hat bereits eine detaillierte Projektfinanzierung für alle benötigten Materialien wie Rohre, Zement, Stahlseile, Nägel, Holz, Transporte und auch Facharbeiter aufgestellt. Insgesamt kommt das Vorhaben wohl auf rund 20 000 Euro. Ziel ist der Bau eines großen Wassertanks an der Quelle, von dem aus PVC-Rohre eine sparsame Bewässerung der Felder gewährleisten. Die Gemeindemitglieder haben sich verpflichtet, während der gesamten Zeit der Umsetzung alle Verlegearbeiten sowie Hand- und Spanndienste zu leisten, denn diese Einrichtung ist für sie überlebenswichtig und hätte schon in diesem Jahr begonnen werden sollen.
Dorfbewohner sind schon eingeteilt, die sich um Verwaltung, Wartung und Kontrolle der in etwa 40 Zentimetern Tiefe verlegten Leitungen kümmern sollen. Man hofft, so die Garantiezeit des Materials von 25 Jahren verdoppeln zu können. Vom Dorf gewählten Wasserrichtern obliegt später unter anderem die gerechte Verteilung und die Gesamtkontrolle.
Neben der verlässlichen Bewässerung der Felder wollen die Bewohner so auch eine nachhaltige und ökologische Produktion von traditionellen und umweltfreundlichen Kulturen erreichen, um den Campesinos ein Verbleiben in ihrer Heimat zu erleichtern. Darüber hinaus soll damit Freiraum geschaffen werden, um den Kindern und hier gerade auch den Mädchen wenigstens eine Grundschulbildung im Nachbardorf zu erlauben, die ihren Eltern vorbehalten war.
Dank der Spenden bei der Weihnachtsaktion kann das Vorstandsteam des Vereins Runa Masi für dieses Projekt 10 000 Euro überweisen. Noch kann man aber die zweite Hälfte der Gesamtkosten nicht allein stemmen und ist weiterhin auf Zuwendungen angewiesen. Viele weitere Informationen, auch über den Verlauf der Arbeiten, erhält man auf der Homepage von Runa Masi.

















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